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Hawariyun
(Huwariyun) bzw. in der Einzahlform "Hawari" sind Apostel eines
Propheten.
Im der
Überlieferung des
Islam
treten immer wieder 12 Apostel auf, so z.B. die 12 Apostel
Jesu
(a.) (s.u.).
Zudem werden die 12 Personen, die
Prophet Muhammad (s.) beim zweiten Treffen von
Aqaba huldigten als "Hawariyun" bezeichnet. Von diesen 12
Personen sollen neun zu den
Banu Chazradsch und drei zu den
Banu
Aus gehört haben. In den meist verwendeten Listen werden
genannt:
Saad ibn Ubada,
Asad ibn Zurara, Saad ibn Rabi, Saad ibn
Abu Chaithama, Munthir ibn Amr,
Abdullah ibn Rawahha,
Bara ibn Marur,
Abul Haitham ibn Tiham, Usaid ibn Hudhair, Abdullah ibn
Amr, Ubada ibn Samit, Rafi ibn Malik.
Bei späteren Verfälschungen dieser Liste wurden neue Namen
eingetragen, wonach angeblich nur
Quraisch in die Liste gehörten: An erster Stelle wird in
jenen Listen
Abu
Bakr,
Umar ibn Chatab und
Uthman ibn Affan genannt.
Ein Apostel ist im Verständnis des
Christentums jemand, der
von Jesus (a.) direkt als
Abgesandter beauftragt worden ist. Von Aposteln berichtet wird
in der Bibel, insbesondere in den Evangelien und in der
Apostelgeschichte. Auch im
Heiligen
Qur'an werden die Apostel als "Hawari" (Mehrzahl Hawariyun)
mehrfach erwähnt.
In den Evangelien der Bibel wird von einer
Auswahl aus den Jüngern Jesu berichtet, die auch "die zwölf
Apostel" oder kurz "die Zwölf" genannt werden. Diese Zahl
hatte aufgrund der jüdischen Tradition der zwölf Stämme
Israels eine spezielle Bedeutung und findet sich in den
Zwölf Imamen (a.) wieder.
Die in den heute als kanonisch geltenden Evangelien
überlieferten Namenslisten geben kein einheitliches Bild
darüber ab, um welche 12 Personen es sich handelte.
Gemäß dem Matthäusevangelium und dem Markusevangelium
handelt es sich um
- Simon Petrus
- Andreas, Bruder von Petrus
- Jakobus, der Sohn des Zebedäus
- Johannes, der Sohn des Zebedäus
- Philippus
- Bartholomäus
- Thomas
- Matthäus, der (ehemalige) Steuerpächter
- Jakobus, der Sohn des Alphäus
- Thaddäus
- Simon Kananäus
- Judas Iskariot
Im Johannesevangelium gibt es zudem einen "Nathanael",
wobei angenommen wird, dass er mit Bartholomäus identisch sei.
Bezüglich der Namensliste wird von
muslimischer Seite
eingewandt, dass es nicht möglich ist, dass
Jesus (a.) einen Verräter zum
Apostel berufen haben kann. Daher sei entweder die Geschichte
mit Judas Iskariot anders zu verstehen oder aber er war kein
Apostel.
Da Judas Iskariot sich nach dem Verrat gemäß Auffassung im
Christentum
selbst tötete, wurde
kurz nach der Himmelfahrt
Jesu
Matthias als einer der Zwölf nachgewählt (Apostelgeschichte
1,15 ff). Der Bericht über seine Nachwahl ist besonders
interessant, weil er die Voraussetzungen nennt, die ein
Mitglied der apostolischen Zwölfergruppe spätestens zu dieser
Zeit (der Abfassung der Apostelgeschichte, also ca. 80/90
n.Chr.) aufzuweisen hat:
"Das muss einer von den Männern sein, die mit uns
gewesen sind in all der Zeit, in der der Herr Jesus bei uns
ein- und ausging, und zwar von der Taufe des
Johannes an bis zu dem Tage,
an dem er aufgenommen wurde. Mit uns soll er zum Zeugen seiner
Auferstehung werden." (Apg. 1,21-22).
Der Begriff
Hawariyun ist von dem "Bleicher" abgeleitet bzw. von “jemand,
der die Kleider bleicht“. Gemäß einer
Überlieferung von
Imam Ali Ridha (a.) wurden die Jünger aus Sicht der Leute
so genannt, weil sie die Kleider durch Waschen vom
Schmutz befreiten. Aber gemäß
Imam Ali Ridha (a.) wurden sie Hawariyun genannt, weil sie im
Innern rein waren und andere vom Schmutz der
Sünde durch
Predigt und Gedenken reinigten.