.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Hochwasserspende des Sultans
Mehmed V. war eine Spende für Bad Kreuznach nach der
Hochwasserkatastrophe im Jahr 1918 n.Chr.
Nachdem Kaiser Wilhelm II. auf Einladung des Sultans
Mehmed V. am am 15. Oktober 1917
Istanbul besucht hatte, lud er seinen Gastgeber zum
Gegenbesuch ein.
Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes konnte der
73-jährige Sultan
Mehmed V. nicht selbst wahrnehmen und schickte
stattdessen seinen Thronfolger
Mehmed VI. Vahdeddin nach Deutschland. Zu der Delegation,
die vom 19.-31. Dezember 1917 das Deutsche Reich besucht hat,
gehörte auch General
Mustafa Kemal Pascha Mustafa, der spätere
Atatürk. Wegen seiner herausragenden Siege wurde Mustafa
Kemal Pascha mit dem deutschen Eisernen Kreuz ausgezeichnet,
das er neben seinen türkischen Auszeichnungen an seiner
Felduniform zu tragen pflegte. Später (1918) verlieh der
Kaiser ihm noch das preußische Ordensband 1. Klasse mit
Schwertern.
Der Besuch der türkischen Delegation wurde von beiden
Seiten mit großer Zufriedenheit bewertet. Als im Jahr darauf
(1918) der Fluss "Nahe" Hochwasser führte und Bad Kreuznach,
wo die türkische Delegation gewohnt hatte, überflutet und
große Schäden angerichtet hatte, schickte Sultan
Mehmed V. spontan eine Spende von 10.000 Mark. Als im
gleichen Jahr ein großer Brand in Istanbul wütete,
revanchierte sich die Stadt Bad Kreuznach durch Überweisung
von 2.000 Mark Soforthilfe an die Geschädigten.
Eine Kopie des Telegramms des Kaisers zum Dank an die
Hochwasserhilfe ist im
Atatürk-Salon ausgestellt. Darin heißt es:
Telegramm
Sr. Majestät des Kaisers und Königs
Seiner Majestät dem Sultan Mehmed V Rechad
Konstantinopel
Euere Kaiserliche Majestät haben, wie Mir gemeldet worden
ist, die große Güte gehabt, einen namhaften Betrag zu Gunsten
der von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Rheintäler ins-
besondere des bisherigen Sitzes meines Grossen Hauptquartiers,
zu stifen. Tief gerührt von der damit bekundeten Teilnahme an
dem schweren Unglück, möchte auch Ich Eurer Majestät Meinen
herzlichen Dank aussprechen für die der heimgesuchten
Bevölker-
rung zur Linderung ihrer Not gewährte hochherzige Beihilfe.
Der
Allmächtige wolle Euerer Kaiserlichen Majestät seinen Schutz
und Segen spenden.
Unterschrieben von Kaiser Wilhelm
22.3.1918
