.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Humam Tabrizi war ein berühmter
iranischer Dichter aus
Täbriz und lebte zur Zeit von
Saadi.
Seine Schriften waren durchzogen von
Liebe.
In seinem Werk "Schuhbatname" beschreibt er eine
leidenschaftlich erotische Liebe als Vorstufe zur wahren Liebe
zu
ALLAH.
Über ihn und
Saadi
ist eine Anekdote sehr berühmt, wobei unklar ist, ob sie sich
jemals so zugetragen hat:
Saadi war in
Täbriz zu besuch und hielt sich in einem Hamam (Badehaus)
auf, wo zur gleichen Zeit auch Humam war. Beide kannten
einander allerdings nicht. Im Gespräch erfuhr Humam, dass der
Reisende aus
Schiraz stammte. Er gab sich selbst als Einheimischer aus
Täbriz zu erkennen und versuchte den Gast zu reizen, da
Bewohner von
Schiraz in Täbriz einen schlechten Rud genossen. "Bei
uns in
Täbriz", sagte er, "gibt es jetzt mehr Schirazer,
als Hunde auf der Straße."
Saadi
antwortete unverzüglich: "Bei uns in Schiraz sind Täbriser
geringer als Hunde!"
Die doppelsinnige Antwort, die eine Beleidigung sein konnte
oder auch nicht, reizte Humam zu einem neuen Angriff. Auf die
Glatze von
Saadi
anspielend, drehte er seinen runden, kupfernen Wasserschöpfer
um und fragte ihn: "Wie kommt es, dass die Leute aus
Schiraz so glatte Köpfe haben, wie diese Schöpfkelle?"
Wiederum antwortete
Saadi
listig, indem er seine Schöpfkelle ausgoss und sie wieder
umdrehte: "Wie kommt es wohl, dass die Leute aus
Täbriz Köpfe haben, die so hohl sind wie diese mein
Schöpfkelle?" Humam war erstaunt über die Sprachkraft
seines Gegenüber. Beim Ausruhen nach dem Bade kamen beide
Dichter in ein langes Gespräch, und dabei erfuhr Humam, an wem
er seinen ungehobelten Witz versucht hatte. Er lud
Saadi
als Gast in sein Haus ein und überhäufte ihn mit Wohltaten und
Ehren.