Ibn-Rusch-Gothe
  Ibn-Rushd-Goethe-Moschee

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch:

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Als Ibn-Rushd-Goethe-Moschee wurden Räumlichkeiten genannt, die im Jahr 2017 in Berlin mit großem Medienspektakel der Westlichen Welt eröffnet worden sind.

Die selbsternannte Moschee verfügt über keine eigene Räumlichkeiten, was zu den Voraussetzungen einer Moschee gehört, und hat sich im Nebengebäude der Johanniskirche in Berlin-Moabit eingemietet (10559 Berlin, Alt-Moabit 2). Der Name der als Moschee bezeichneten Räumlichkeit geht auf Averroes (Ibn Ruschd) und Goethe zurück.

Bei Eröffnungsfeier fand am 16. Juni 2017 inmitten des Monats Ramadan statt. Als Hauptgründerin wird vor allem die Rechtsanwältin Seyran Ateş angegeben, die bereits mehrfach vor Gericht gegen Verhüllung [hidschab] tragende Frauen prozessiert hat und auf keinerlei islamwissenschaftliche Ausbildung zurück blicken kann. Weitere Gründer sind der Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi, der sich für eine Abänderung des Heiligen Qur'an einsetzt und die so genannte Menschenrechtsaktivistin Saida Keller-Messahli. Die Trägerorganisation wurde als gGmbH gegründet. Das Gründungsmitglied Mimoun Azizi zog sich bereits einen Tag nach Eröffnung der Moschee zurück. Am 21. Juni 2017 gab er über seinen Facebook-Account bekannt, er habe sich in den letzten Jahren nur als Tarnung unter die „selbsterklärten Reformmuslime“ gemischt, um eine politikwissenschaftliche Untersuchung über „Islamkritik, Islamhass und Islamophobie“ durchzuführen, die er für eine „neue faschistische Ideologie“ halte.

In den Gebäuden soll eine unzulässige Hinzufügung [bida] praktiziert werden mit geschlechtlich gemischten Gebetsreihen, Frauen als Vorbeterin, selbst wenn sie keine Verhüllung [hidschab] trägt und mit Brustausschnitt vorbetet und selbst wenn sie die Praktiken des Ritualgebet nicht beherrscht. Die Deutsche Welle hat in ihrem internationale Programm ausführlich darüber berichtet. Bei der Eröffnungsveranstaltung gab es mehr Kameraleute als Betende, die sie filmen konnten. Von Seiten mancher Muslime wurde die Veranstaltung als Zirkusveranstaltung verhöhnt.

Ayatollah Dr. Reza Ramezani hat in Deutschland die Frage aufgeworfen, wie eine im wenige Stunden dauernden Schnellkurs das Ritualgebet gelernte Frau sich anmaßen kann, eine Aufgabe einer Gemeinde- und Moscheeleitung erfüllen zu wollen, wofür ein Gelehrter [faqih] mindestens ein Jahrzehnt intensiv studiert haben müsse. Er kritisierte auch das Verhalten der Medien, welche diesen Umstand nie hinterfragt und gleichzeitig das Projekt mit den Mitteln der Propaganda gefördert haben.

Wörtlich ließ er verlautbaren: „Wenn mit der Vorstellung von einem ‚liberalen Islam‘ oder einer ‚liberalen Religion‘ die Verdrängung der göttlichen Gebote nach menschlichen Maßstäben und Ermessen gemeint ist und damit einhergehend eine Verunglimpfung, Schmähung und Beleidigung der religiösen Traditionen […] dann ist […] unsere Gesellschaft vor eine große und schwere Prüfung gestellt.“

Die Moscheegründer versuchen nach Angaben ihrer Kritiker durch Heraufbeschwören einer ständigen Bedrohungssituation Werbung für ihr Projekt zu betreiben, während praktizierende Muslime dem Projekt keine lange Zukunft prophezeien, da aufgrund fehlender Finanzierung und Anhängerschaft das Projekt zum Scheitern verurteilt sei.

Viele Muslime beklagen, dass diese Art von Softwar (weicher Krieg) gegen den Islam und die Muslime in der Westlichen Welt weit verbreitet ist.

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de