Ibn Hazm
Ibn Hazm al-Andalusi

Aussprache: ali ibn hazm al andalusi
arabisch:
علي بن حزم الأندلس
persisch:
englisch:
Ibn Hawshab

384 - 465 n.d.H.
7.11.994 – 16.8.1064 n.Chr.

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Abu Muhammad Ali ibn Ahmad ibn Said ibn Hazm al-Farisi al-Andalusi al-Qurtubi al-Yazidi, vor allem bekannt als Ibn Hazm al-Andalusi (der Andalusier) war ein Muslimischer Universalgelehrter im Kalifat von Cordoba.

Ibn Hazm wurde 384 n.d.H. (7.11.994 n.Chr.) in Cordoba geboren. Seine Familie war möglicherweise westgotischer Abstammung und kam aus Huelva. Da sein Vater Wesir unter Almansor war, hatte er in seinen ersten Jahren Zugang zu den höfischen Kreisen in Cordoba. Auf Grund seiner umfassenden Ausbildung stieg er bald zu einem bedeutenden Universalgelehrten auf, der in Theologie, Philosophie und Dichtung umfassend bewandert war. Ab dem Jahr 400 n.d.H. studierte er bei Yahya ibn Masud, dem Gefährten von Qasim bin Asbagh und zahlreichen anderen Gelehrten.

Da er aber Anhänger der Ziriden war, erhielt er in der Großen Moschee Lehrverbot und wurde auch später deshalb immer wieder vertrieben. In Sevilla wurden sogar seine Werke verbrannt. Ein weiterer Grund für seine mehrmalige Verbannung war seine angebliche Unterstützung für die Umayyaden, die in den Taif-Königreichen verdächtig war. Hauptgrund aber dürfte gewesen sein, dass er einige Male andere Gelehrte sehr heftig attackierte, mit deren Meinung er nicht übereinstimmte. Al-Dhahabi schreibt dazu: "Die Folge dieser verbalen Angriffe war, dass ein Teil der Imame seinen Schriften keine Beachtung schenkte." Nachdem er zeitweise Wesir unter dem umayyadischen Kalifen Abdurrahman V. (1023–1024) gewesen war, zog er sich aus der Politik zurück.

Von seinen vielen Werken erlangte u.a. das Werk „Die Trennung zwischen den Religionsgemeinschaften“ große Bedeutung, in dem er das Judentum, das Christentum und die Lehre und Brauchtum der Zaroastrier sowie die wichtigsten islamischen Gruppen einer kritischen Untersuchung unterzog. Auch ein von ihm verfasstes Traktat über die Liebe "Das Halsband der Taube" fand weite Verbreitung.

Nach al-Dhahabi hat er viele bedeutende Werke verfasst, darunter:

bulletAl-Isal ila Fahm Kitab al-Chisal auf 15.000 Blättern.
bulletAl-Chisal al-Hafidh li Dschumal Scharai al-Islam
bulletAl-Muschalla
bulletAl-Muhalla, das einzige vollständig erhaltene Buch seiner Werke
bulletHudschatu-l-Wada (Die Abschiedspilgerfahrt) 120 Blätter
bulletQisma al-Chumus fi al-Radd `ala Ismail al-Qadi, 120 Blätter
bulletAl-Athar al-Lati Zahiruha al-Ta`arud wa Nafdschi al-Tanaqud `Anha auf 10.000 Blättern, jedoch hat Ibn Hazm dieses Werk nicht abgeschlossen.
bulletAl-Dschami fiy Sahih al-Hadith, (Sammlung von Überlieferungen allerdings ohne Angabe der Überlieferungsketten
bulletAl-Talchis wa al-Tachlis fi al-Masa'il al-Nazariyya
bulletMa Infarada bihi Malik au Abu Hanifa au al-Schafi'i (Aspekte, bei denen Malik oder Abu Hanifa oder Schafi‘i (von der Mehrheit) abweichen
bulletIchtilaf al-Fuqaha' al-Chamsa Malik wa Abu Hanifa wa al-Shafi`i wa Ahmad wa Dawud [al-Zahiri] (Meinungsunterschiede zwischen Malik, Abu Hanifa, Schafi‘i, Ahmad und Dawud (dem dhahiritischen Gelehrten)
bulletAl-Fisal fiy al-Milal wa al-Nihal
bulletAl-Radd `ala Man Kaffara al-Muta'awwilin min al-Muslimin
bulletNasab al-Barbar (Die Stammbäume der Barbaren)
bulletTauq al Hamama (Halsband der Taube), auch ins Deutsche übersetzt von Max Weisweiler, 1941

Al-Dhahabi zählt ca. 40 Titel auf, die Ibn Hazm verfasst haben soll, darunter auch 10 Bücher über Medizin.

Ibn Hazm starb 465 n.d.H. (16.8.1064 n.Chr.) auf dem Gut Casa Montija bei Niebla.

Spanien hat Ibn Hazm zu Ehren im Jahr 1986 n.Chr. eine Briefmarke gewidmet.

Links zum Thema

bullet Gedichte von Ibn Hazm

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