.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Als Indschil wird im
Heiligen Qur'an das Buch genannt, welches dem
Propheten
Jesus
(a.) eingegeben wurde.
Es sind die Worte
ALLAHs,
die ihm als
Offenbarung zuteil wurden, und somit die Worte
Jesus
(a.), die er im Auftrag
ALLAHs
wiedergab. Damit unterscheidet sich die
islamische
Definition von "Evangelium" erheblich von derjenigen im
Christentum, da hier "Evangelien" die Worte von vier
Schreibern sind, die teilweise erst nach
Jesus
(a.) gelebt haben und nur in sehr geringem Anteil die
eigenen Worte
Jesu
(a.) zitieren. Dieser Unterschied wird in einem Gedicht
von
Goethe sehr deutlich, welches er in seinem
West-östlicher Divan schrieb:
Vom Himmel steigend Jesus bracht'
Des Evangeliums ewige Schrift,
Den Jüngern las er sie Tag und Nacht,
Ein göttlich Wort, es wirkt und trifft.
Er stieg zurück, nahm's wieder mit;
Sie aber hatten's gut gefühlt,
Und jeder schrieb, so Schritt für Schritt,
Wie er's in seinem Sinn behielt,
Verschieden. Es hat nichts zu bedeuten:
Sie hatten nicht gleiche Fähigkeiten;
Doch damit können sich die Christen
Bis zu dem Jüngsten Tage fristen.
Das Wort "Evangelium" [indschil] kommt genau 12 Mal im
Heiligen Qur'an vor, was oft auf die Zahl der Jünger
Jesu
(a.) bezogen wird: 3:3, 3:48, 3:65, 5:46, 5:47, 5:66,
5:68, 5:110, 7:157, 9:111, 48:29, 57:27.
Die Anhänger
Jesus
(a.) zählen aufgrund der Tatsache, dass sie auch über ein
Buch Gottes verfügten (selbst wenn es heute nicht mehr
authentisch vorliegt), zu den Anhängern einer
Buchreligion.
Arabischsprachige
Christen sowie
Christen in vielen weiteren
muslimischen Ländern bezeichnen die heute von ihnen als
"Evangelien" bezeichneten Bücher als "Indschil".
Holzschnitt aus einem arabischen Markus-Evangelium ca. 1500
(Foto), ausgestellt in der
Bayerischen Staatsbibliothek vom 4.
November 2014 bis 30. Januar 2015 im Rahmen einer kleine
Kabinettausstellung "500 Jahre arabischer Buchdruck" im
Eingangsbereich des Ostlesesaals (Foto Y. Özoguz 2015)