.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Sir Muhammad Iqbal war ein muslimischer Dichter und
Mystiker indischer Abstammung und gilt heute als
Nationaldichter Pakistans. Die meisten seiner Werke sind in
persischer Sprache verfasst.Er wurde am 9. November 1877 in Sialkot im heutigen Pakistan (damals Indien) geboren und
machte zunächst in
Lahore seinen M.A. in Philosophie. Daher
trägt er auch den Beinamen "aus
Lahore" [lahore]. Für weitere
Studien kam er 1905-1907 nach Europa, studierte in Cambridge,
München und Heidelberg Rechtswissenschaften und Philosophie
und promovierte an der Universität München in Philosophie. Es
waren diese Lehrjahre, die den jungen Iqbal dazu führten, den
Orient und seine Philosophien mit denen des Westens zu
vergleichen. So entwickelte er ein ausgeprägtes
Sendungsbewusstsein und forderte nach seiner Rückkehr in seine
Heimat eine stärkere Solidarität zwischen den
Muslimen, die ihnen ermöglichen sollte, nach Jahren des
Verfalls wieder zu geistigem Aufstieg zu gelangen. Zu seinen
wichtigsten Werken gehören "Die Geheimnisse des Selbst" [asrar-e-chudi]
1915, sowie "Die Botschaft des Ostens" [payam-e-maschriq]
1923, die als Antwort auf
Goethes
West-östlicher Divan geschrieben ist.
Iqbal hinterließ jedoch nicht nur ein breit gefächertes
dichterisches Vermächtnis, sondern beeinflusste darüber hinaus
Politik und Philosophie in einer nachhaltigen Art und Weise -
und stand somit ganz in der Tradition des Universalgenies
Goethe,
für den Iqbal selbst tiefe Verehrung und Bewunderung hegte.
Engagiert setzte er sich - etwa 1930 als Präsident der
All-India-Muslim League Konferenz - für einen separaten
muslimischen Staat ein: Pakistan.
Iqbal verstarb am 21.4.1938 in Lahore, so dass er die
Gründung des Staates Pakistans im Jahre 1947 nicht mehr
miterlebt hat. Gleichwohl gilt er als geistiger Vater
Pakistans und wird heute überwiegend als wichtiger islamischer
Philosoph der Neuzeit betrachtet.
In München wird mit dem
Iqbal Gedenkstein an dem Prominenten Gast und Studenten
der Stadt gedacht. In Heidelberg gibt es das
Iqbal-Ufer. Dort ist sein in Heidelberg geschriebenes
Gedicht
Gruss an den Neckar (Iqbal) auf einer Tafel angebracht. Im
Mevlana-Museums in
Konya
ist ihm das
Iqbal Ehrengrab gewidmet.
Einige seiner Gedichte hat
Prof. Annemarie Schimmel in Reimform ins Deutsche
übertragen. Siehe dazu
Liste der veröffentlichten Gedichte zum Islam.