August JAchmund
  August Jachmund

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15 Eylül 1859 - 1911

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August Carl Friedrich Jasmund war ein preußischer Architekt, der in der Zeit 1888 bis 1907 n.Chr. für die Osmanen gearbeitet hat.

Er wurde am 15. September 1859 in Sagard auf der Ostseeinsel Rügen als zweiter Sohn des königlichen Steuererhebungsbeamten August Christian Friedrich Jasmund geboren. Seine Mutter hieß Sophie Johanne Friederike geborene Ockerman. Jasmund wurde evangelisch getauft.

Seine Grundschulbildung erhielt er mit Privatunterricht. Er begann seine Ausbildung am Königlichem Pädagogiums in  Putbus am 20. April 1870 und schloss sie 1877 ab. Während dieser Ausbildung lernte er Latein, Altgriechisch, Französisch und Englisch. Nach seiner architektonischen Ausbildung an der Königlichen Bauakademie in Berlin, die er 1882 im Alter von 23 Jahren abschloss. Ab 15. Juni 1882 war er mit dem Neubau des Dienstgebäudes des Preußischen Kultusministeriums in der Straße Unter den Linden beauftragt. Mit der Prüfung, die er am 24. Dezember 1887 abgelegt hat, erwarb er den Titel „Regierungsbaumeister“.

Mit 28 Jahren begab er sich am 11. Januar 1888 zu einer Forschungsreise nach Istanbul. Jasmund ließ sich in einem Haus in der Kumbaracı-Straße in Beyoğlu nieder und führte Architekturstudien in den Städten Edirne, Bursa, Manisa sowie in Istanbul durch. Mitte 1889 bereitete er im Auftrag des Eisenbahndirektors von Rumeli ein Projekt für das Gebäude des Bahnhofs Sirkeci vor. Auf Einladung von Abdülhamid II. trat er am 18. Januar 1890 in den türkischen Staatsdienst ein. Neben seiner privaten beruflichen Tätigkeit machte er in den ersten Jahren auf dem Gebiet der Architektur mit den Neubauten des Bahnhofs Sirkeci, einer Nervenheilanstalt und einem Behindertenhaus sowie diversen Sonderbauten für hohe osmanische Bürger auf sich aufmerksam.

Auf Wunsch von Abdülhamid II. begann er am 15. Juli 1890 als Professor an der Istanbuler Hochschule für Ingenieure Vorlesungen zu halten. Nach dem Erdbeben in Istanbul im Jahr 1894 wurde zum Vorsitzenden der von Abdülhamid II. geschaffenen Kommission zur Restaurierung von Moscheen, Schulen und ähnlichen staatlichen Gebäuden ernannt. Schließlich wurde ihm für seine Verdienste im Osmanischen Reich der Mecidiye-Orden zweiten Grades verliehen.

Auf Weisung des Preußischen Ministeriums für öffentliche Arbeiten kehrte er am 1. Oktober 1897 nach Deutschland zurück. Während seiner Tätigkeit im Technischen Büro der Bauabteilung des Ministeriums für öffentliche Arbeiten wurde er der Stadt Hannover zugeteilt. Nachdem er am 14. Januar 1889 von seinem Dienst im Ministerium für öffentliche Arbeiten zurückgetreten war, begann er wieder in Istanbul zu leben und zu arbeiten. Zu seinen weiteren berühmt gewordenen Bauten gehört das Gebäude Germanya Han mit der Deutschen Orientbank.

Es wird vermutet, dass er vor seinem Ableben im Jahr 1911 nach Deutschland zurückgekehrt ist. Allerdings verliert sich hier seine Spur, so dass auch sein genauer Todestag nicht bekannt ist.

Zu seinen Werken gehören unter anderem:

bullet Bahnhof Sirkeci (1889-1890)
bullet Germania Han (Sirkeci)
bulletRumeli-Passage (Beyoğlu) (1896)
bulletSarayburnu-Lagerhäuser (1890)
bulletMoltke-Denkmal (Gartenhaus der Deutschen Botschaft) (4. November 1889)
bulletRagip Pascha Pavillon (Caddebostan) (1907)
bulletPavillon Tevhide Hanım (Caddebostan) (1907)

Seine ersten Entwürfe in Istanbul behandelte er mit einem orientalistischen Ansatz. Im Laufe der Zeit gab er diese Tendenz jedoch auf und wandte sich dem europäischen sachlicheren Verständnis der Zeit zu.

Während er in der Türkei bis heute geehrte wird, ist er in Deutschland weniger bekannt. Zu seinen berühmten Schülern in der Türkei gehört Mimar Kemaleddin.

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