.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Jesus [isa] (a.) ist Sohn der Heiligen
Maria (a.) und einer
der am ausführlichsten im
Quran beschriebenen
Propheten.
Jesus kam in
Bethlehem [bait lahm, arabisch: Haus des Fleisch (gewordenen
Wortes Gottes)] zur Welt, ungefähr 570
Jahre vor der Geburt
Muhammads (s.) .
Seine Geburtsgeschichte ist bei
Maria (a.)
nachlesbar.
Sein Leben ist von Anfang an voller
Wunder, begonnen mit der Tatsache, dass
er ohne Vater gezeugt wurde und seiner klaren Sprache als Säugling, womit er
seine Mutter von jeglichen Vorwürfen der
Unzucht [zina] entlastet.
Der Heilige Quran
vergleicht seine Zeugung mit der Zeugung
Adams (a.), der auch
keinen Vater hat. Aus dem
Quran und den
Hadith folgt, dass Jesus (a.) ein
freundliches, kluges und tugendhaftes Kind war. Er lernte Schreinern von
Zacharias (a.) [zakariyya].
Er war für Juden
auserwählt worden, um das Wort
Gottes, die wahren Gesetze und Weisungen der
Thora zu verbreiten und zu verkünden bzw. die sich in der Zwischenzeit seit der
ersten Verkündung eingeschlichenen Fehler und Heucheleien in der Praxis zu
korrigieren. Er kämpfte unermüdlich
gegen Aberglauben und Ungerechtigkeit, gegen Lieblosigkeit und rohe Gewalt,
sowie gegen Entstellungen in der Praxis der Pharisäer und Saduzäer in der
Umsetzung der Thora, die sich
im Laufe der Zeit und im Zuge vieler Ereignisse eingeschlichen hatten.
Gemäß dem Heiligen Quran und
den
Überlieferungen
gibt es zahlreiche
Wunder Jesu (a.).
Zusammen
mit seinen 12 Jüngern
bemühte er sich unermüdlich um die Erfüllung seines göttlichen
Auftrages als Erlöser für die
Juden, die ihn annehmen. Er ging in die Städte und Dörfer, predigte und lehrte und
lud die Menschen mit viel Geduld und Freundlichkeit zu
Gottes Wort ein. Die
Schar seiner Anhänger wurde immer größer. Unter ihnen waren 12, deren Glaube
an ihn und seine Lehre ganz besonders tief und fest war. Das waren die 12
Schüler oder Jünger Jesu (a.), die ihn nach Kräften unterstützten, ihn
überallhin begleiteten und die nach ihm die christliche Lehre in ferne Gebiete
verbreiteten. Unter anderem darin sehen Anhänger der
Schia einen Hinweis
auf die
Zwölf Imame.
Jesus (a.) führte ein
sehr bescheidenes Leben, trug einfache Kleidung und aß auch einfach und
wenig, war aber durch
Speisewunder in der Lage viele Menschen durch wenig Speise
zu sättigen. Er rief die
Menschen zu Nächstenliebe auf und verteidigte die
Notleidenden, Entrechteten und Geknechteten, selbst wenn sie als "unrein" galten. Er tröstete die Schwachen und
Bekümmerten und gab ihnen Hoffnung. Andererseits warnte er die
Menschen vor
Hochmut, Dünkel und Selbstliebe und immer wieder sprach er: "Liebet eure
Nächsten wie euch selbst!"
Eines Tages machte sich Jesus (a.) daran, seinen Jüngern die Füße zu waschen.
Diese meinten jedoch, es sei eher ihre Aufgabe, ihrem Propheten die Füße zu
waschen. Jesus (a.) sprach daraufhin sinngemäß:
"Nein, dieses gebührt mir! Gelehrte und Wissende haben dem Volk in Demut
zu begegnen, haben ihm zu dienen und es von Schmutz und Unsitten zu reinigen. Ich
habe euch die Füße gewaschen, auf dass ihr und die anderen Gelehrten dem Volke
in Demut gegenübertreten möget. Wisset, dass durch Demut und Bescheidenheit
Religion und Wissen Verbreitung finden, nicht aber durch Hochmut und Eigenliebe.
..."
Die Worte Jesu (a.) bewegten die Herzen der
Menschen so sehr,
dass sein Einfluss in der Bevölkerung von Tag zu Tag größer wurde, und er immer
mehr Anhänger und Freunde gewann. Das verärgerte jedoch einige der jüdischen
Schriftgelehrten, die hochmütig und selbstsüchtig waren und bereits Neid gegen
seine Mutter als große Gelehrte gehegt hatten. Sie waren
über diese Entwicklung sehr besorgt, weil sie ihre eigennützigen Interessen
gefährdet sahen. Sie beschuldigten Jesus (a.) der Volksaufwiegelei und
Hexerei und hetzten den römischen Statthalter auf, gegen Jesus (a.)
einzuschreiten. Sein Leben war in Gefahr, und er konnte nur mehr heimlich Gottes
Wort verkünden.
Der Heilige
Qur'an
berichtet, dass Jesus
(a.) nicht am Kreuz gestorben ist (siehe 3:55 und 4:157-158).
Die Behauptung mancher
Christen
Jesus sei Gottes Sohn, der ihn ans Kreuz schlagen ließ, um damit
die Menschen von ihren Sünden zu erlösen
sowie die
Dreieinigkeit wird im Heiligen Quran zurückgewiesen.
Gemäß islamischer Vorstellung hat
Gott keinen Sohn, da er ohnehin Schöpfer allen
Seins ist, und
hat auch niemanden an Sohnes statt angenommen.
Gott hat nicht gezeugt und ward
nicht gezeugt. Er ist einzig, einer, und nichts und niemand ist ihm
gleich. Einen Ausweg in diesem Dilemma der unterschiedlichen Jesusvorstellung
sehen Muslime darin, dass in der
Bibel alle Gläubigen "Kinder Gottes" genannt
werden und in jenem Sinn eine Sohnschaft nicht vergleichbar ist mit einer
"leiblichen" Sohnschaft.
Jesu Wort wird im
Heiligen
Quran "Indschil" (Evangelium, Frohbotschaft)
genannt. Das "Evangelium" welches im
Heiligen
Quran erwähnt wird,
besteht allerdings direkt aus den Worten Jesu (a.) und nicht aus den Beschreibungen
über ihn. Die ursprüngliche Lehre Jesu (a.) und seine himmlischen Worte sind
gemäß islamischer Vorstellung mit der
Zeit auch verändert und entstellt worden, und die ursprüngliche Ausgabe des
Evangeliums ist nicht mehr vorhanden.
Jesus (a.) wird nach
muslimischer Vorstellung zum Erscheinen des erwarteten
Imam Mahdi (a.) ebenfalls
zurückkehren und seine wahrhaftigen Anhänger zum einheitlichen Glauben führen.
Der Heilige
Qur'an verleiht Jesus (a.) einige sehr hohe Titel: