Kabd
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Kabd ist ein Begriff der Mystik [tasawwuf], der einen sehr hohen ausschließlich auf Gott ausgerichteten Erkenntniszustand beschreibt.

Kabd hat die buchstäblichen Bedeutung "Zusammenziehung", im Gegensatz zu "Bast" (Ausdehnung), Begriffe die auch in einen Zusammenhang mit Ein- und Ausatmen gestellt werden.

Kabd bezieht sich auf jenen geistigen Zustand [hal], der dem Stadium [makam] der Angst [chafw] entspricht. Als Subjekt wird Gott gedacht, der sich des Herzens des Mystikers bemächtigt und es zusammenzieht, indem er ihm ein Gefühl der Verlassenheit zuführt, ein Gefühl, das sehr gut von Dschunaid Baghdadi beschrieben wird: „Wenn Er mich durch Furcht beengt, lässt Er mich meinem Selbst entschwinden“, mit der Anspielung auf das Entwerden [fana].

Eine klarere Definition gibt Sarradsch: "Kabd und Bast sind zwei erhabene geistige Zustände, die den Erkennenden eigen sind. Wenn Gott sie beengt, bewirkt Er, dass sie sich weigern ihren Teil der Nahrung und der erlaubten Sachen zu nehmen, wie essen, trinken und sich unterhalten. Wenn Er sie ausdehnt, stellt er sie wieder her in den genannten Sachen, indem Er auf sich nimmt; sie darin zu schützen. Kabd ist derjenige Zustand des Erkennenden, der für nichts anderes einen verfügbaren Raum [fadhl] gelassen hat als für die Erkenntnis Gottes".

Der in der mittelalterlichen Mystik [tasawwuf] der Christen entsprechende Terminus ist "Desolatio" oder "geistige Trockenheit".

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