Kandelus
Kandelus

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Kandelus

Foto: Imamzade Fadhl-u-Fadhel

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Kandelus ist ein Dorf inmitten der hohen Wälder der Provinz des Iran Mazandaran im Elburz-Gebirge.

Das Dorf liegt 75 km südöstlich der Stadt Noschahr, welche am Kaspischen Meer liegt, in einer Höhe von 1650 m. Die Einwohner sprechen  Mazandaranisch oder Kadschurisch. Kandelus hat eine dichte Baustruktur, die Gassen sind ineinander gelegen und gepflastert. Die alten Häuser sind meistens zweistöckig mit einem Satteldach, das mit Ton bedeckt ist. Zur Errichtung der alten Bauten wurden Steine, Lehm, Ziegel und Holz als Baumaterial verwendet. Die neuen Häuser bestehen aus Zement, Gips, Ziegeln, Blöcken sowie Balken.

Die Dorfbewohner leben von der Landwirtschaft, Viehzucht und Gärtnerei. Zu den Hauptprodukten der Landwirtschaft gehören Weizen und Gerste, Äpfel, Pfirsiche und Walnüsse. Die traditionelle Vieh- und Geflügelzucht wird in diesem Ort immer noch betrieben.

Das angenehme Klima und die geografische Lage des Dorfes sind Grund für die Zucht von Blumen und Heilpflanzen. So gehören Heilkräuter zur Einkommensquelle der Bewohner.

Gemäß archäologischen Funden ist das Dorf Kandelus ca. 3000 v. Chr. entstanden. Es hat diverse Zivilisationen in unterschiedlichen historischen Epochen erlebt und birgt Zeichen der vorchristlichen Zivilisation, sowie der iranischen Kultur vor und nach dem Islam. Man kann dort zoroastrische und manichäische Gräber und Friedhöfe sehen. Nasseruddin-Schah, der Herrscher der Qadscharen, erwähnte in seinem Tagebuch auch seine Reise, die er in dieses Gebiet gemacht hat. Kamal-ul-Mulk zeichnete ein Gemälde von diesem Dorf, das sich zurzeit im Saheb-Gharanieh Museum befindet.

Eine moderne Sehenswürdigkeit der Stadt ist ein zweistöckiges, etwa 400 qm großes Kulturzentrum namens „Kandelus“, das an einem Bergabhang errichtet worden ist. Das Zentrum wurde von Ingenieuren geplant und mit Hilfe der einheimischen Bewohner gebaut, um die Kultur dieser Gegend den Touristen vorstellen zu können.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Heilkräuter-Museum. Das Museum des Landwirtschaftszentrums von Kandelus wurde 1986 mit dem Ziel gegründet, Heil- und Duftpflanzen anzubauen, zu produzieren und zu verpacken und auch Aromen und Pflanzenöle herzustellen. Dieses Museum hat zum ersten Mal im Land einen botanischen Garten auf einer Fläche von 10 Hektaren angelegt, wo etwa 250 kostbare Pflanzen gezüchtet werden, deren Produkte man als Exportgüter auch ins Ausland verschickt.

Eine heilige Stätte unweit der Stadt ist das Imamzade Fadhl-u-Fadhel.

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