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Kandelus ist ein Dorf inmitten der hohen Wälder der
Provinz des Iran
Mazandaran im Elburz-Gebirge.
Das Dorf liegt 75 km
südöstlich der Stadt Noschahr, welche am Kaspischen Meer
liegt, in einer Höhe von 1650 m. Die Einwohner sprechen Mazandaranisch oder Kadschurisch. Kandelus hat eine dichte
Baustruktur, die Gassen sind ineinander gelegen und
gepflastert. Die alten Häuser sind meistens zweistöckig mit
einem Satteldach, das mit Ton bedeckt ist. Zur Errichtung der
alten Bauten wurden Steine, Lehm, Ziegel und Holz als
Baumaterial verwendet. Die neuen Häuser bestehen aus Zement,
Gips, Ziegeln, Blöcken sowie Balken.
Die Dorfbewohner leben von der Landwirtschaft, Viehzucht
und Gärtnerei. Zu den Hauptprodukten der Landwirtschaft
gehören Weizen und Gerste, Äpfel, Pfirsiche und Walnüsse. Die
traditionelle Vieh- und Geflügelzucht wird in diesem Ort immer
noch betrieben.
Das angenehme Klima und die geografische Lage des Dorfes
sind Grund für die Zucht von Blumen und Heilpflanzen. So
gehören Heilkräuter zur Einkommensquelle der Bewohner.
Gemäß archäologischen Funden ist das Dorf Kandelus ca. 3000
v. Chr. entstanden. Es hat diverse Zivilisationen in
unterschiedlichen historischen Epochen erlebt und birgt
Zeichen der vorchristlichen Zivilisation, sowie der iranischen
Kultur vor und nach dem
Islam.
Man kann dort zoroastrische und manichäische Gräber und
Friedhöfe sehen. Nasseruddin-Schah, der Herrscher der
Qadscharen, erwähnte in seinem Tagebuch auch
seine Reise, die er in dieses Gebiet gemacht hat.
Kamal-ul-Mulk zeichnete ein Gemälde von diesem Dorf, das
sich zurzeit im Saheb-Gharanieh Museum befindet.
Eine moderne Sehenswürdigkeit der Stadt ist ein
zweistöckiges, etwa 400 qm großes Kulturzentrum namens „Kandelus“,
das an einem Bergabhang errichtet worden ist. Das Zentrum
wurde von Ingenieuren geplant und mit Hilfe der einheimischen
Bewohner gebaut, um die Kultur dieser Gegend den Touristen
vorstellen zu können.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Heilkräuter-Museum.
Das Museum des Landwirtschaftszentrums von Kandelus wurde 1986
mit dem Ziel gegründet, Heil- und Duftpflanzen anzubauen, zu
produzieren und zu verpacken und auch Aromen und Pflanzenöle
herzustellen. Dieses Museum hat zum ersten Mal im Land einen
botanischen Garten auf einer Fläche von 10 Hektaren angelegt,
wo etwa 250 kostbare Pflanzen gezüchtet werden, deren Produkte
man als Exportgüter auch ins Ausland verschickt.
Eine heilige Stätte unweit der Stadt ist das
Imamzade Fadhl-u-Fadhel.