Cemaleddin
Cemaleddin Kaplan

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1926 - 15.3.1995 n.Chr.

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Cemaleddin Kaplan war der Gründer der bis zu ihrem Verbot in Deutschland ansässigen Organisation Kalifenstaat und wurde als "Kalif von Köln" bekannt.

Er wurde 1926 in İspir (Provinz Erzurum) geboren. Nach Grundschule folgte der Militärdienst und Gymnasium. Im Alter von ca. 40 Jahren absolvierte er die Theologische Hochschule der Universität Ankara und war als Aufsichtsbeamter und als Leiter der Personalabteilung beim Diyanet İşleri Başkanlığı (türkische Religionsbehörde) staatlicher Angestellter. Bis 1981 wirkte er zudem als Mufti in Adana. Bei den Abgeordnetenwahlen 1977 kandidierte Kaplan auf der Liste der Nationalen Heilspartei (MSP) für ein Mandat im türkischen Parlament, wurde aber nicht gewählt. Nach dem Militärputsch in der Türkei 1980 wurde Kaplan mit vielen anderen in den Ruhestand versetzt.

Er pflegte gute Beziehungen zu Necmettin Erbakan, der ihn bat nach Deutschland zu gehen, um dort eine Gemeinde zu leiten. Er erhielt poltisches Asyl und war zunächst Mitglied der „Vereinigung der Neuen Weltsicht in Europa e.V.“ (AMGT). 1983 trennte er sich von AMGT und ließ seine Anhänger eine 17-seitige Verlautbarung vor der Kölner Barbarossa-Moschee verteilen. Ihm folgten einige Teile der Vereine und Moscheen. Mit diesen Anhängern gründete Kaplan am 25. November 1984 in Köln den „Verband der Islamischen Vereine und Gemeinden e.V.“ (İslamî Cemiyetler ve Cemaatler Birliği, ICCB). Zuerst war er sehr an der Islamischen Republik Iran orientiert. Um auch namentlich seiner neuen Bewegung gerecht zu werden änderte er seinen alten Namen Kaplan (Tiger) in Hocaoğlu (Sohn des Hodschas). 1994 bezeichnete er seinen Verband als „Kalifatstaat“ (Hilafet Devleti) und erklärte sich in der Kölner Vereinsmoschee (Ulu Camii) selbst zum Kalifen. Die Medien machten sich über ihn lustig mit dem Titel "Kalif von Köln". In den ersten Jahren nahm er mit seiner Organisation auch an den Demonstrationen zum Internationaler Tag von Quds teil. Aber später wandte er sich ab.

Am 15. Mai 1995 verstarb Kaplan in Köln. Um seine Nachfolge entbrannte ein Streit zumal sein Hauptnachfolger, sein Sohn Metin später abgeschoben wurde.

Bei einem Gemeinschaftsritualgebet [salat-ul-dschami] in der Öffentlichkeit, hinter ihm sein Sohn Metin (Foto 1989 Y. Özoguz)

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