Kara Fatma
Kara Fatma

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1888-1955 n.Chr.

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Kara Fatma war eine der berühmtesten türkischen Nationalheldinnen der Befreiungskriege.

Ihr Name "kara" bedeutet „schwarz“ und wurde entweder als Synonym für brünett verwendet oder mit Verweis auf die stets schwarze Kleidung, die sie trug. Ihr Name Fatma ist die türkische Verballhornung des Namens Fatima (a.).

Ihr eigentlicher Name ist Fatma Seher Erden. Sie wurde in 1888 Erzurum geboren. Ihr Vater war der Agha Yussuf. Sie trat erstmals in den Balkankriegen als Soldatin in Erscheinung. Ihr Ehemann und ihre zwei Kinder starben an der Kaukasusfront im Ersten Weltkrieg.

1919 reiste sie nach Sivas, wo sie den von Mustafa Kemal Atatürk abgehaltenen Kongress von Sivas besuchte. Sie verlangte auch offizell in die Armee aufgenommen zu werden. Nach Zustimmung durch Mustafa Kemal Atatürk, der damals noch Mustafa Kemal Pascha genannt wurde, bildete sie eine eigene Miliz mit 43 Frauen und 700 Männern unter ihrem Kommando. Bis dahin waren weibliche Soldaten in kämpfenden Truppenteilen eher unbekannt. Sie wurde zweimal durch die griechische Armee gefangen genommen. Nach eigenen Angaben wurde sie zum Hauptquartier von General Nikolaos Trikoupis gebracht, wo der General mit ihr sprach. Sie konnte kurz darauf aus dem Gefängnis fliehen und kämpfte an den Fronten in Izmit-Bursa und in Izmir und marschierte an vorderster Front in die Stadt ein. Von Mustafa Kemal Atatürk wurde sie mit der Unabhängigkeitsmedaille geehrt.

Nach dem Krieg, den sie im Rang eines Leutnants beendete (Üsteğmen), zog sie sich zurück und spendete ihre Pension dem Türkischen Roten Halbmond. Sie verschwand fast vollständig aus der öffentlichen Erinnerung bis 1933, als ein Journalist sie mit ihrem Enkelkind in einem ehemaligen russischen Kloster in Istanbul in Armut lebend antraf. 1944 veröffentlichte sie ihre Memoiren. Sie wurde geehrt, indem sie an militärischen Paraden der Nationalfeiertage teilnehmen durfte.

Kara Fatma starb am 2. Juli 1955 im Darülaceze, einem Schutzhaus für die Armen und Alten, das von der Stadtverwaltung Istanbul betrieben wird und wo sie die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte. Für sie wurde das Kara Fatma Gedenkgrab errichtet.

Eine der Figuren des Siegesdenkmals (Zafer Anıtı) in Ankara soll sie darstellen.

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