.Bücher
zu Gesundheit im Islam finden Sie im Verlag Eslamica.
Katar ist ein Staat am Persischen Golf. Die Halbinsel grenzt
an Saudi-Arabien und an Bahrain. Die Einwohnerzahl ist
aufgelistet unter
Islamische Weltgemeinschaft [ummah].
Etwa 60 Prozent der
Katarer sind iranischer Herkunft. Der
Islam
ist die vorherrschende Religion (über 95%). Neben
Arabisch wird am meisten Persisch gesprochen. Der
überwiegende Teil der Bevölkerung besteht aus Gastarbeitern.
628 n.Chr. schlossen sich die Bewohner Katars dem
Prophet Muhammad (s.) an und traten zum
Islam
über. Aber auch in der Folgezeit hatte das Land wegen des
fehlenden
Wasser
kaum eine Bedeutung. Von sporadischen Handelssiedlungen an der
Küste abgesehen, war das Land nur von Beduinen bewohnt.
Um 1760 wanderten die Sippen der al-Thani und al-Chalifa
ein. Zwischen diesen Sippen kam es in der Folgezeit zu vielen
Machtkämpfen. 1783 gelang den al-Chalifa die Eroberung von
Bahrain, worauf sich ein Großteil des Stammes auf der Insel
niederließ. Ende des 18. Jahrhunderts geriet Katar zwischen
die Interessen von Persien, Oman und den Arabern der
Piratenküste. In dieser unsicheren Zeit gewann der Klan der
al-Thani mit seinem Zentrum Doha an der Ostküste Katars die
Vorherrschaft. Die Gründung der al-Thani-Dynastie wird auf
1822 datiert.
1867 kam es erneut zu einem heftigen Kampf um die
Herrschaft in Katar zwischen den al-Thani und den al-Chalifa
von Bahrain. Großbritannien intervenierte und erzwang einen
Frieden. Im folgenden Jahr wurde ein Schutzvertrag zwischen
Katar und Großbritannien abgeschlossen, wodurch das Land unter
britischen Einfluss geriet. Diese Anerkennung der al-Thani
führte zu einer endgültigen Trennung von Katar und der Insel
Bahrain. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts versuchten
die
Osmanen ihre Ansprüche auf Katar verstärkt durchzusetzen
und Teile des Landes wurden erobert. Daraufhin wandte sich
Qasim al-Thani um Hilfe an die
Wahhabiten. Großbritannien schritt erneut ein (1913) um
den osmanischen Einfluss auszuschalten. 1916 mussten die
letzten osmanischen Truppen das Land verlassen.
In der Folgezeit setzte Großbritannien seinen politischen
und wirtschaftlichen Einfluss verstärkt durch. Nach 1930 brach
der Perlenhandel im Golf durch das Aufkommen japanischer
Zuchtperlen weitgehend zusammen. Dies führte zu einer schweren
Wirtschaftskrise, die viele Katarer zur Auswanderung zwang.
Allerdings erfolgten schon 1939 die ersten Erdölfunde, wodurch
die Ölförderung bald das neue wirtschaftliche Standbein Katars
wurde.
Nach dem Rückzug der Briten proklamierte Katar am 1.
September 1971 seine Unabhängigkeit und lehnte damit, wie
Bahrain, einen Anschluss an die Vereinigten Arabischen Emirate
ab. Auch nahmen die Scheichs von Katar nun den Titel eines
Emirs an. Im selben Jahr wurde mit dem Nord-Feld das größte
Erdgasfeld der Welt entdeckt. Schon 1972 wurde Emir Ahmad ibn
Ali durch Chalifa ibn Hamad (1972–1995) gestürzt, der sich in
der Folgezeit verstärkt um die wirtschaftliche Entwicklung des
Landes und die Ansiedlung von Industrie bemühte. Die absolute
Herrschaft der Dynastie blieb aber weiter bestehen. 1981 wurde
mit Oman, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain,
Saudi-Arabien und Kuwait der Golf-Kooperationsrat gegründet.
1995 wurde Chalifa ibn Hamad aber seinerseits von seinem Sohn
Hamad ibn Chalifa (seit 1995) gestürzt. Seit 1998 ist Katar
der Sitz des Hauptquartiers der US-Truppen im Nahen Osten und
war auch Kommandozentrale im Krieg der USA gegen den Irak im
März 2003.
Am 30. April 2003 stimmten die Einwohner Katars der ersten
Verfassung seit der Unabhängigkeit von Großbritannien zu.