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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Laila bint Minhal war die Ehefrau von
Malik ibn Nuwaira, einem Oberhaupt der Banu Yarbu, ein Zweig
der Banu Tamim.
Sie galt als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit und ihre Person taucht in den Chroniken der
Muslime
auf, da sie von
Chalid ibn Walid in sehr umstrittener Weise zur Ehefrau
genommen wurde.
Sie hatte mir ihrem Mann
den
Islam angenommen und ihr Ehemann wurde von
Prophet
Muhammad (s.) als Vorstand der Banu Handhala ernannt, für
deren
religionsrechtliche Abgaben er zuständig war.
Als die Nachricht vom
Ableben, Tod [maut] des
Propheten
Muhammad (s.) und die Ernennung von
Abu
Bakr als Nachfolger die Stadt Butah erreichte, sandte
Malik ibn Nuwaira die gesammelten
religionsrechtlichen Abgaben nicht nach
Medina.
Daraufhin sandte
Abu
Bakr seinen Feldherrn
Chalid ibn Walid mit 4000 Mann in die Region, um in den
Ridda-Kriegen mehrere Widerstände gegen
Abu
Bakrs
Kalifat
zu brechen. Der Vorwurf gegen
Malik ibn Nuwaira lautete unter anderem, dass er einen Packt mit dem
selbsternannten Propheten Sadschdscha geschlossen habe.
Nachdem
Chalid ibn Walid mehrere Widerstände in der Region
gewaltsam niedergeschlagen hatte und sich der Stadt Butah
näherte, forderte Malik ibn Nuwaira seine Getreuen auf, keinen
bewaffneten Widerstand zu leisten. Als
Chalid ibn Walid die Stadt erreichte, stieß er auf keinen
Widerstand. Daraufhin ließ
Chalid den
Gebetsruf [adhan] ausrufen, um die Bewohner zu versammeln.
Die Familie von
Malik ibn Nuwaira wurde durch Zirrar bin Azwar
festgenommen mit dem Vorwand, sie wäre dem
Gebetsruf [adhan] nicht gefolgt. Solche unislamischen
Strafen und Praktiken propagieren heute nur noch
Wahhabiten.
Chalid ibn Walid verurteilte den Gefangenen
Malik ibn Nuwaira zum Tode wegen angeblicher
Apostasie, was unverzüglich vollstreckt wurde. In der
gleichen Nacht heiratete
Chalid ibn Walid Maliks Witwe Laila bint al-Minhal.
Wie
Tabari in seinem
Tarich festgehalten hat, sagte
Umar ibn Chattab zu
Chalid ibn Walid als dieser nach
Medina
zurückgekehrt ist: „Oh du Feind Gottes! Du hast einen
Muslim umgebracht und dich über seine Frau hergemacht! Bei
Allah! Ich werde dich steinigen!“
Abu
Bakr hingegen verteidigte ihn und sagte: „Lass ihn,
Umar! Er hat versucht, eine Auslegung zu finden, und ist dabei
gescheitert. Also rede nicht mehr über Chalid!“
Chalids bekannte Mitstreiter
Abu Qatada distanzierte sich nach der Tat von ihm.
Solche Ereignisse führten später zu unterschiedlichen
Interpretationen zwischen
Sunniten und
Schiiten, da
Sunniten das Verhalten von
Abu
Bakr rechtfertigen und
Schiiten das Verhalten von
Chalid ibn Walid als Verbrechen bezeichnen und die
Rechtfertigung durch
Abu
Bakr verurteilen.
Umstritten ist im obigen Fall auch, in wie weit überhaupt
eine legitime
Heirat
erfolgt ist, da zum einen die
Wartezeit [iddah] nicht eingehalten wurde und zum Anderen
möglicherweise ein Zwang vorlag, der eine
Heirat
ungültig machen würde. Während
Schiiten
Chalid ibn Walid Vergewaltigung vorwerfen, ist für
Sunniten eine legitime
Ehe
vollzogen worden.