.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Als Lehrer wird im
Islam jede Personen bezeichnet,
die andere dabei unterstützt oder unterstützt hat,
Wissen zu
erwerben.
Das Ansehen eines Lehrers ist im
Islam sehr hoch, denn der Schüler
"schuldet" dem Lehrer das Wissen, dass er durch ihn erlernt
hat und kann sich von dieser "Schuld" nur durch ebenfalls
Weitergabe des Wissens an geeignete Personen befreien. Der
ideale Lehrer ist fehlerfrei, welcher durch die
Ahl-ul-Bait (a.) repräsentiert wird.
Die ersten Lehrer eines Menschen sind seine Eltern und es
ist
Muslimen unter anderem dringend angeraten, seinen Kindern Lesen und
Schreiben zu lehren, um die erste Aufforderung des
Heiliger Qur'an "Lies" (vgl. 96:1) erfüllen zu können.
Insbesoondere in der religiösen Ausbildung wurde großer
Wert auf Lehre und Forschung gelegt, was sich in den großen
Lehranstalten in z.B.
Qum
und
Nadschaf oder in der altehrwürdigen
Al-Azhar-Universität wiederspiegelt. Große Wissenschaftler
der
Muslime, wie z.B.
Avicenna [ibn sina] waren gleichzeitig Lehrer von
Generationen ihres Fachgebietes. So war z.B.
Imam
Chomeini unter anderem Lehrer von
Imam
Chamene'i und
Ayatollah Motahhari.
Imam
Zain-ul-Abidin (a.) lehrt: „Das Recht des Lehrers dir gegenüber ist es, dass
du ihn wertschätzt, seine
Versammlung Respekt zollst, seinen Worten gut zuhörst, ihn beachtest, deine
Stimme ihn gegenüber nicht erhebst, und wenn jemand ihn etwas fragt, nicht du es
beantwortest sondern ihn antworten lässt, in seinem Gegenwart keine Rede für
ihn hältst (sondern die Leute profitieren lässt, indem sie ihn hören und nicht
dich), in seiner Gegenwart hinter niemanden redest, wenn man hinter ihm
gegenüber dir
redet, ihn verteidigst, seine Fehler bedeckst, seine Vorzüge offen legst,
dich nicht mit seinem Feinde anfreundest, mit seinem Freund keine Feindschaft
hegst. Wenn du so verfährst, so werden die Engel bezeugen, dass du für Gott
ihn geachtet hast und Wissen gesammelt hast und nicht für die Aufmerksamkeit der
Leute.
Und das Recht des Schülers dir gegenüber ist es zu wissen, dass Gott dich zum
Vormund derer machte, in dem Er dir Wissen gab und die Tore des Wissens öffnete.
Deshalb, wenn du es denen gut beigebracht hast, denen gegenüber nicht arrogant
würdest und denen nicht beleidigt hast, so wird Gott mit seiner Gnade dein
Wissen erweitern. Aber wenn du die Leute von deinem Wissen entrechtet hast und
arrogant wurdest, als sie nach deinem Wissen verlangten, so ist es würdig, dass
Gott das Licht des Wissens von dir nimmt und deine Berühmtheit und Bedeutung in
den Herzen der Leute beseitigt“
Einer der Schüler
Imam
Chamene'is, Hodschat-ul-Islam Amoli, sagte sinngemäß über
das Lehren seines Lehrers: "Seine Methode, uns Gelehrte zu
erziehen, hatte 5 Prinzipien: Erstens gab er dem Schüler immer
das Gefühl der Selbständigkeit und Gleichwertigkeit. Der
einzige Unterschied zwischen ihm und uns war das Übermaß
seines Wissens, seine besonderen Gedanken und sein
überragendes moralisches Benehmen. Sonst hätte man während des
Unterrichts den Professor von den Studenten nicht
unterscheiden können, zumal er auch abwechselnd Sitzungsleiter
gewählt hatte, so dass seine Studenten sich entwickeln
konnten. Zweitens war er immer sehr bemüht, dass seine Schüler
bei Entscheidungsprozessen nicht emotional gelenkt wurden,
sondern fundiertes Wissen erreichten. Bei der
Qur'an-Interpretation wurde Spontanität unterdrückt und die
Forschungsfähigkeit unterstützt. Drittens war er selbst ein
praktisches Vorbild für seine Schüler. Er hat immer mehr
gehandelt als geredet. Viertens versuchte er seine Schüler
immer in der Gemeinschaft und gemeinschaftlich zu erziehen, um
Kooperation und kollektives Handeln zu fördern. Fünftens
bemühte er sich, dass seine Schüler auch selbständiges
Arbeiten lernten und ihren eigenen Anteil bzw. Einfluss bei
gemeinschaftlichen Arbeiten hatten". Es sei hier noch
erwähnt, dass der Lehrer sich vom Alter her nur wenig von
seinen Schülern unterschied. (aus: Imam
Khamene'i, Das Leben des Imam-ul-Ummah Ayatollah-ul-Uzma
Seyyed Ali Al-Hussaini Al-Khamene'i, Dr. Yavuz Özoguz,
Delmenhorst 1995)

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