.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Martin Luther gilt als theologischer Urheber der
so genannten
Reformation. Er hat eine Einleitung zu einer der ersten
Teilübersetzungen des
Heiligen Qur'an ins Deutsche geschrieben.
Er ist am 10.
November 1483 in Eisleben (Grafschaft Mansfeld) geboren und
starb in seiner Heimatstadt am 18. Februar 1546.
Er war Augustinermönch und Theologieprofessor und wollte
den aus seiner Sicht abgewichenen Glauben der Kirche wieder
ausschließlich an Jesus Christus als dem "fleischgewordenen
Wort Gottes" orientierten. Seine Betonung der Gnade Gottes
widersprach der damals von der römisch-katholischen Kirche
dominierten Lehre. Lokalfürsten jener Zeit nutzten die
innerchristlichen ideologischen Auseinandersetzungen zur
Kirchenspaltung, die nie Luthers Absicht war.
Seine hohe Anerkennung in Deutschland erstaunt allerdings
angesichts seiner extrem antijüdischen Schriften, wie z.B.:
"Ich will meinen treuen Rat geben. Erstlich, dass man ihre
Synagoge oder Schule mit Feuer anstecke, und was nicht
verbrennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein
Mensch einen Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich.. Zum
andern, dass man auch ihre Häuser desgleichen zerbreche und
zerstöre. Denn sie treiben eben dasselbige darin, was sie in
ihren Schulen treiben ..." (Luther:
Handbuch der Judenfrage, S. 233-238) "Wenn ich einen
Juden taufe, will ich ihn an die Elbbrücke führen, einen Stein
an den Hals hängen und ihn hinab stoßen und sagen: Ich taufe
dich im Namen Abrahams" (Tischreden, Nr. 1795).
Martin Luther hat sich auch mit dem
Islam
auseinandergesetzt. Eine wenig bekannte Teilübersetzung mit
Kommentaren des
Heiligen Qur'an ist von ihm im Jahr 1542 n.Chr. unter dem
Titel "Verlegung des Alcoran" eingeleitet worden. In der
Fastnacht 1542 soll Luther erstmals den
Heiligen Qur'an in lateinischer Übersetzung gelesen haben.
Bereits 1529 verfasste er eine Schrift
Vom Krieg wider
die Türken. Darin wurde die damalige Stimmung
ausgesprochen, die Europa erfasst hatte. Durch die
politischen Umstände seiner Zeit sah Martin Luther es für
notwendig, in mehreren so genannten Türkenschriften gegen die
politische und militärische Macht der
Osmanen Stellung zu beziehen, indem er sich gegen den
Islam
wandte. Dazu gehört auch die "Die Türkengefahr als Strafe
Gottes". Darin heißt es: "Der Türke ist Gottes Rute und
des Teufels Diener, das hat keinen Zweifel." Diese
Auffassung wurde am 15. Juni 1520 von Papst Leo X in seiner
Bulle "Exsurge Domine" zurückgewiesen und als irrig
verurteilt.
Entsprechend wandte sich Luther auch mit sehr deutlichen
Worten gegen Papst und
Islam:
"Wie der Papst der Antichrist ist, so ist der Türke der
leibhaftige Teufel. Der Teufel sei ein Lügner und Mörder. Mit
der Lüge tötet er die Seelen, mit dem Mord den Leib. Also da
der "Mahometh" durch den Lügengeist besessen und der Teufel
durch seinen "Alkoran" die Seelen ermordet, den
Christenglauben zerstört hatte, und mit dem Schwert die Liebe
zu morden angreift. Und also ist der "türkische Glaube" nicht
mit Predigen und Wunderwerk, sondern mit dem Schwert und
Morden so weit gekommen..."
Die islamophoben Ansichten Luthers finden sich im Disput
der
Westliche Welt gegen die
Muslime im 21. Jh. wieder. Fälschlicherweise wird die
Aussage über
Luthers Apfelbaum ihm zugeschrieben.