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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Mamun war der siebte
Kalif
der
Abbasiden und herrschte 813-833 n.Chr..
Abdallah al-Mamun ibn Harun ar-Raschid wurde im September
786 n.Chr. in
Bagdad
als Sohn von
Harun ar-Raschid geboren. Durch seine persische Mutter
hatte er seit frühester Jugend enge Beziehungen zu den Iranern
und den Wesiren der
Barmakiden. Im Kampf der Araber und Iraner
um den Einfluss auf die Staatsspitze erreichten Letztere 802,
dass die Thronfolgeregelung eine Teilung des Kalifats vorsah.
Sein Bruder
Amin sollte zunächst Kalif werden und die arabischen
Reichsgebiete kontrollieren. Mamun sollte Nachfolger von
Amin werden und bis dahin
Chorasan und den Ostiran, also die persischen Gebiete,
verwalten.
Nach dem Tod seines Vaters
Harun ar-Raschid (809 n.Chr.) erklärte Mamun
Merw zu
seiner Residenz und befriedete die Grenzgebiete seines
Teilreichs. Allerdings kam es bald zu Spannungen mit seinem
Bruder
Amin (809-813 n.Chr.) als dieser ihn von der vereinbarten
Thronfolgeregelung ausschließen und stattdessen seinen
minderjährigen Sohn als Nachfolger designieren wollte.
Im Jahr 811 n.Chr. kam es zum endgültigen Bruch als
Amin in den Iran einmarschierte aber von al-Mamuns General
Tahir bei Ray besiegt wurde. Mit der Eroberung
Bagdads durch Tahir wurde Mamun als allgemeiner
Kalif
anerkannt. Zunächst blieb
Merw die Residenz von Mamun bis die
Aufstände der
Schiiten in
Kufa
und im
Hidschaz (813 n.Chr.) sowie ein Aufstand in
Bagdad,
bei dem ein Gegenkalif aufgestellt wurde (817-819),
niedergeschlagen waren. Mit dem Einzug von Mamuns Truppen in
Bagdad (819)
konnten die inneren Kämpfe vorerst beendet werden.
Als taktische Variante hatte Mamun 817 n.Chr.
Imam Ali Ridha (a.) als Nachfolger designiert. Bereits
zwei Jahre später starb
Imam Ali Ridha (a.). durch Vergiftung im Auftrag von Mamun.
Zuvor hatte der
Großwesir Mamuns namens
Fadhl ibn Sahl
Imam Ali Ridha (a.) zwangsweise nach
Merw holen lassen, da
er gehofft hatte,
Imam Ali Ridha (a.) und Mamun gegeneinander ausspielen zu
können, um die alte Herrschaft der
Barmakiden wiederzubeleben. Aber diese Intrigen, so
erfolgreich sie anfänglich waren, kosteten ihn letztendlich
das Leben, denn Mamun ließ auch ihn umbringen.
Im Jahre 830 gründete al-Mamun das "Haus der Weisheit" in
Bagdad und ließ griechische Werke, vor allem in den Bereichen
der Philosophie, Medizin und Naturwissenschaften übersetzen.
Dabei unterstützte er vor allem die Gedanken der
Mutazila
um gegen die
Schia auch ideologisch ein Gegengewicht zu schaffen. Dabei
förderte er auch den
Vergleichsschluss [qiyas].
Al-Mamun starb 833 n.Chr. in Tarsus nach einem Feldzug gegen
Byzanz
(830-832 n.Chr.). Nachfolger wurde sein Bruder
Mu'tasim.
Ein Teil seines Lebens ist eindrucksvoll Gegenstand des Films
Statthalterschaft der Liebe (Wilayat-e-Aschq).