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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Begriff Mohr ist eine im deutschsprachigen Raum verwendete
Bezeichnung für Menschen mit dunkler Hautfarbe, zumeist mit
einem
Turban dargestellt.
Im 17. und 18. Jh. war es "modern"
einen oder mehrere Mohre am Hof arbeiten zu lassen, die als
Kammermohr bekannt wurden.
Der seit dem Mittelalter bekannte
Begriff wird heutzutage kaum noch verwendet, findet sich aber
unter anderem in historischen Werken und in der
Kunstliteratur. Der Begriff selbst soll aus dem 8. Jh. n.Chr.
stammen. Der damalige "Mor" war die Bezeichnung für einen
Mauren.
Durch die Darstellung haben sich Jahrhunderte lang viele
Generationen
Muslime
als Dunkelhäutige mit
Turban
vorgestellt. Erst im 18. Jh. n.Chr. wurde in der deutschen
Sprache der Begriff "Mohr" durch den ebenfalls abwertenden
Begriff "Neger" ersetzt.
Rassisten zur Nazizeit haben mit einer pervertierten
Wissenschaft versucht zwischen schwarzafrikanischen
"Negern" und weißafrikanischen "Mohren" im Zuge ihrer
Rassentheorien unterscheiden. Derartige "Theorien" gingen auf
zuvor veröffentlichte rassistische Gedanken zurück, bei der
die Mohren zwischen europäischem Mensch und Affen eingeordnet
wurde, wie in dem 1784 erschienene Buch "Über die körperliche
Verschiedenheit des Mohren vom Europäer" von Samuel Thomas von
Soemmerring. Bereits zuvor hat Luther in seiner
Bibelübersetzung die Kuschiter generell mit Mohren
identifiziert.
Als bekannter Mohr in Deutschland gilt
Angelo Soliman.
Zu einer gerichtlichen Auseinadersetzung über den
Straßennamen "Mohrenstraße" kam es in Berlin. Der Bezirk Mitte
hatte im Jahr 2021 die Umbenennung der Mohrenstraße in
Anton-Wilhelm-Amo-Straße beschlossen, weil der Begriff Mohr
aufgrund des sprachlichen Wandels inzwischen als Rassistisch
galt. Dagegen hatte unter anderem der Historiker Götz Aly
geklagt. Im Juli 2023 entschied das Verwaltungsgericht, dass
die Umbenennung rechtens gewesen sei.