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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Moschee von Cordoba (Mezquita
de Córdoba), bzw. Große Moschee von Cordoba (al-Dschami
al-kabir Qurduba), war eine der berühmtesten
muslimischen Bauwerke in Europa, bevor es nach der
Reconquista in eine Kirche gewandelt wurde.
Das Bauwerk mit
architektonischer Weltgeltung steht inmitten von
Cordoba. Der Bau erfolgte auf einem Gelände, an dem sich
ursprünglich ein römischer Tempel befunden hat. Teile der
Mauern stammen von alten Ruinen. Als Baubeginn wird 784 n.Chr.
und als Auftraggeber
Abdurrahman I. al-Dachil angegeben. Die Erweiterungen
erfolgten in den zwei folgenden Jahrhunderten. So hat z.B.
Abdurrahman III. ein
Minarett
errichten lassen.
Der berühmte Betsaal ist durch Hufeisenbögen in Mittel- und
Querschiffe aufgeteilt. Die Hufeisenbögen werden von 856
Säulen aus Jaspis, Onyx, Marmor und Granit getragen. Die heute
vorhandenen Bogenformen gehen auf Erweiterungen durch al-Hakam II. (961-976 n.Chr.)
zurück. Die letzten Erweiterungen erfolgten unter Hischam II..
Statt einer Zentralkuppel verfügt die
Moschee
über drei kleine Kuppeln, die sich vor der
Gebetsnische [mihrab] befinden. Die
Gebetsnische [mihrab] war ursprünglich mittig angeordnet,
was durch Erweiterungen, die nur einseitig möglich waren,
verschoben wurde.
Die ehemalige
Moschee
wurde durch die Emire und Kalifen von
Cordoba mehrfach erweitert. Der Baukomplex war mit ca.
23.000 m² Grundfläche Jahrhunderte lang die drittgrößte
Moschee
der Welt und größte in Europa. Der Gebetssaal umfasst ca. zwei
Drittel der Gesamtfläche.
Unmittelbar nachdem 1236 n.Chr.
Cordoba durch Ferdinand III. erobert wurde, wurde die
Moschee
zur christlichen Kirche geweiht. Alfons X. beauftragte einige
Erweiterungen, wie die die Konstruktion der
Villaviciosa-Kapelle. Im 16. Jh. n.Chr. wurden im mittleren
Teil des Gebäudes die Säulen entfernt, um Platz für ein
Kirchengebäude mit gotischen Kirchenschiff zu schaffen. Der
radikale Umbau erfolgte mit Erlaubnis des Habsburger
Kaisers Karl V. (Karl I. von Spanien), der das Gebäude vorher
nicht gesehen haben soll. Ihm wird eher legendenartig in den
Mund gelegt, dass er später gesagt habe: „Ich wusste nicht,
um was es sich hier handelte. Denn wenn ich es gewusst hätte,
hätte ich nicht erlaubt, dass man Hand an das alte Gebäude
legt. Ihr habt getan was möglich war, etwas erbaut, was es
andernorts schon gibt, und dafür habt ihr etwas zerstört, was
einmalig in der Welt war“.
Als Kirche heißt sie heute Mariä-Empfängnis-Kathedrale oder
Moschee-Kathedrale von Córdoba (Mezquita-Catedral de Córdoba).
Im
Istanbuler Museum für Geschichte der Wissenschaft und Technik
im Islam ist ein Modell der Moschee ausgestellt.