Hans Much
Hans Much

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Hans Much

24.3.1880 - 28.11.1932

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Hans Much war ein deutscher Arzt, Immunologe und Schriftsteller, der dem Islam sehr nahe stand.

Er ist am 24. März 1880 in Dorf Zechlin geboren. Er studierte Medizin in Marburg, Kiel, Berlin und Würzburg und promovierte 1903. Ab 1905 war er Abteilungsvorsteher am hygienischen Institut in Marburg und ab 1908 Oberarzt am Eppendorfer Krankenhaus, dem späteren Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in Hamburg. Sein Chefarzt war Hermann Lenhartz, mit dessen Tochter Marie er 1912 heiratete. 1913 übernahm Much die Leitung des Instituts für Tuberkuloseforschung in Hamburg.

Im Zuge seiner Tätigkeit führte Much 1913/14 Forschungsreisen nach Anatolien, Palästina und Ägypten durch. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er in Ägypten festgenommen. Im Gefangenenlager soll er näher mit dem Islam in Kontakt gekommen sein. Es gibt keine eindeutige Quelle dafür, dass er den Islam angenommen hat, aber seine späteren Schriften verkünden eine große Sympathie für die Religion, zumal er hier auch die Hygieneregeln des Islam kennen gelernt hat. Nach seiner Freilassung war er im Militärsanitätsdienst tätig.

1919 wurde Much außerordentlicher Professor für Hygiene an der neu gegründeten Hamburger Universität und Leiter des serologischen Instituts. 1921 wurde er ordentlicher Professor. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit beschäftigte sich Much intensiv dem Buddhismus und dem Islam. Er verfasste zahlreiche medizinische Schriften sowie plattdeutsche Gedichte und Bücher über norddeutsche Backsteingotik, Heimatkunst, Buddhismus und Islam.

Ab 1898 war er Mitglied des Corps Teutonia Marburg. Er starb am 28. November 1932 in Hamburg, wurde aber in Nottensdorf, einem kleinen Dorf in Niedersachsen, beigesetzt. Auf seinen Wunsch hin wurde seine Urne unter einem großen Findling beigesetzt. Das Grabmal befindet sich am Ende der Straße "Am Walde" (21640 Nottensdorf), die zu einer Gedenkstätte ausgebaut worden ist. Auf dem großen Findling ist die Inschrift „HANS MUCH 1880 – 1932“ zu lesen. Rund um die Gedenkstätte findet man Feldsteine mit den Namen seiner Peking-Hunde.

Seine Beziehung zur Gemeinde Nottensdorf ergab sich durch die Gutsfrau Thekla von Düring, die, nachdem ihr Mann im 1. Weltkrieg ums Leben kam, die Verwaltung des Nottensdorfer Gutshofes übernahm. Eine Erkrankung führte sie in die Praxis von Professor Much. In der Folgezeit entwickelte sich eine Freundschaft zwischen der Nottensdorfer Gutsfrau und der Familie des Hamburger Medizin-Professors.

Nach Much ist der Hans-Much-Weg in Hamburg-Eppendorf benannt.

Er hat ein sehr umfangreiches Schriftwerk hinterlassen. Zu seinen Islam-relevanten Schriften gehören:

bulletErblicktes und Erlebtes. Ein Reisetagebuch. Schröder & Jeve, Hamburg 1912
bulletRings um Jerusalem. Einhorn Verlag, Dachau ca. 1915
bulletAuf dem Wege des Vollendeten. Hans Sachs, München 1918
bulletDie Heimkehr des Vollendeten. Ein Erlebnis. Adolf Saal, Hamburg 1920
bulletMenschen und Moscheen am Mittelmeer. Einhorn Verlag, Dachau ca. 1920
bulletIslamik. L. Friedrichsen & Co., Hamburg 1921
bulletAkbar. Der Schatten Gottes auf Erden. Einhorn Verlag, Dachau 1924
bulletDas ewige Ägypten. Carl Reißner, Dresden 1927
bulletKörper-Seele-Geist. Curt Kabitzsch, Leipzig 1931
bulletArzt und Mensch. Das Lebensbuch eines Forschers und Helfers. Carl Reißner, Dresden 1932
bulletVermächtnis, Bekenntnisse von einem Arzt und Menschen. Carl Reißner, Dresden 1933 (wurde postum veröffentlicht)

Links zum Thema

bullet Hans Much Gedenkstätte in Nottensdorf - Bildergalerie

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