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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Muhammad Abduh gilt als ein wichtiger Denker des
Islam
im Anfang des 19. Jh. n.Chr. in
Ägypten. Als sein wichtigster Beitrag zur islamischen
Befreiungstheologie in
Ägypten gilt seine Versöhnung des gelebten
Islam
mit der modernen Entwicklungen, wie Wissenschaften und
Technik.
Er ist 1849 im Nildelta in Unterägypten geboren.
Bevor er 1866 n.Chr. an der
al-Azhar-Universität studierte, besuchte er eine
Madrasa,
in der er mit der
Mystik [tasawwuf]
in Kontakt kam durch seinen Onkel Scheich Darwisch. 1870
lernte er
Dschamaluddin Afghani kennen, mit dem er viele Gedanken
austauschte. In historischen Rückblicken werden beide oft
zusammen genannt. Beide kamen zu dem Schluss, dass die
Muslime
sich vom wahren
Islam
entfernt hätten und daher zunehmend Niederlagen gegenüber der
Westliche Welt erleiden. Sie wollten die Wissenschaft und
Technik wie auch Literatur, Philosophie usw. der
Westlichen Welt studieren und suchten nach einen Weg,
diese in die Entwicklung der
Muslime
zu integrieren, während sie aber die Moralvorstellungen und
das Familienleben der
Westlichen Welt ablehnten.
Muhammad Abduh engagierte sich daher vor allem für die
Bildung in
Ägypten. Dies tat er in sehr unterschiedlichen Positionen.
Während seiner langen Laufbahn war er unter anderem Journalist (u.a.
für die Zeitung al-Ahram),
Rechtsgelehrter [mudschtahid] für
sunnitische
Muslime,
Geschichtsprofessor (ab 1878 an der Hochschule Dar al-ulum
(Haus der Wissenschaften)) sowie schließlich
Großmufti
von
Ägypten.
1879 n.Chr. musste er wegen seines Widerstandes gegenüber
eine ausländischen Fremdregierung für kurze Zeit ins Exil
gehen. Ein Jahr später durfte er zurückkehren und wurde
Herausgeber der offiziellen Regierungszeitung, al-Waqai
al-Misriyya. Unter seiner Führung wurde die Zeitung zum
Sprachrohr einer Befreiungstheologie gegen europäische
Hegemonie. 1882 n.Chr. stellte er sich bei einem Aufstand
gegen die Regierung und musste daraufhin
Ägypten verlassen. Über Beirut gelangte er 1884 nach
Paris, wo er wieder mit
Dschamaluddin Afghani zusammentraf. Zusammen begannen sie
die Zeitschrift al-Urwa al-Wuthqa herauszugeben. In der
Zeitschrift, die in
Ägypten, aber auch
Indien
von den Briten verboten wurde, riefen beide die
Muslime
auf, sich unter dem
Islam
gegen Fremdherrschaft zu vereinen
In Beirut schrieb er sein möglicherweise bedeutsamstes
Werk, Risalat al-tauhid (Abhandlung über die Einheit
(Gottes)).
Nach Aufenthalten in Tunis und
Beirut
kehrte er 1889 nach
Kairo
zurück und arbeitete als
Richter [qadhi]. 1899 wurde er zum
Großmufti
ernannt. In dieser Rolle verfasste er auch eine Reihe
theologischer, juristischer und philologischer Schriften und
begann außerdem die Arbeit an einem umfassenden
Korankommentar, der auch in einer Zeitschrift veröffentlicht
wurde. Dieser Kommentar wurde von traditionell orientierten
Theologen abgelehnt.
Muhammad Abduh starb am 11. Juli 1905 in
Alexandria.
Max Horten hat sein Leben im Werk "Mohammed Abduh, sein
Leben and seine theologisch-philosophische Gedankenwelt" (in:
Beiträge zur Kenntnis des Orients 13-14, Halle 1916)
beschrieben.
Heute beziehen sich zwar viele
Wahhabiten auf ihn aber das ist inhaltlich eher nicht zu
halten.
Zu seinen Werken gehört: