Musalla
Musalla

Aussprache: musalla
arabisch:
المصلى
persisch:
مصلى
englisch: Musalla

Bild: Musalla in Teheran (2008)

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Musalla ist ein im Arabischen aus dem Verb "Beten" [salla] abgeleiteter Begriff, der im Islam ursprünglich eine offene Gebetsstätte bezeichnet, eine Art überdimensionalen Gebetsplatz außerhalb der Moschee für besondere Anlässe.

Der Begriff findet auch im Heiliger Qur'an seine Erwähnung mit Bezug auf Mekka: „Macht euch aus dem (heiligen) Platz Abrahams eine Gebetsstätte!“  (2:125)

Nach der Ankunft des Propheten Muhammad (s.) in Medina gab es in der Stadt zunächst keine Moscheee. Die Muslime versammelten sich zum Gemeinschaftsritualgebet [salat-ul-dschami] zunächst auf einem offenen Platz südöstlich der Stadt, die als "Musalla der Banu Salima" (die Gebetsstätte (auf dem Gebiet) des Stammes der B. Salima) bekannt war. Auf dieser Musalla verrichteten Propheten Muhammad (s.) und seine Anhänger die Festgebete. Auch das Regengebet [istiska] wurde hier verrichtet.

Die Praxis wurde später fortgesetzt, zumal herkömmliche Moscheen gar nicht in der Lage waren, die Kapazität für die Festgebete aufzunehmen. So gab es z.B. eine Musalla in Cordoba, zwischen der Zentral-Moschee und dem Río Guadalquivir.

Die Musalla gehörte allmählich zum Stadtbild der großen Zentren der islamischen Welt, die ausschließlich für Festgebete oder außerordentliche Freitagsgebete [salat-ul-dschuma] benutzt worden ist. Eine berühmte Musalla gab es auch in Konya.

Große offene Gebetsplätze oder gar Gärten gibt es heute wieder in der Islamischen Republik Iran, z.B. in Schiraz oder Teheran. Eine berühmte Musalla gab es auch in Konya. In Bosnien waren Musallas zur Verrichtung des Gebets bis in die neuste Zeit hinein noch in Gebrauch.

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