.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das Museum der Unschuld (türk: Masumiyet Müzesi) ist ein
Museum im europäischen Teil von
Istanbul und ist erbaut nach dem gleichnamigen Roman von
Orhan Pamuk.
Das Museum befindet sich im Stadtteil Beyoğlu in der Straße
Dalgıç Çıkmazı, die von der Hauptstraße Çukurcuma Caddesi
abzweigt (34425 İstanbul).
Der Roman zu dem Museum ist 2008 erschienen. Die deutsche
Übersetzung von Gerhard Meier erschien im gleichen Jahr. Der
Roman beschreibt eine Liebesgeschichte, die zur Entstehung
eines Museums führt. Das dazugehörige Museum wurde im Jahr
2012 eröffnet.
Der Roman handelt von einer unerfüllbaren Liebesgeschichte,
wobei die Hauptfigur namens Kemal, der eineFrau namens Füsun
liebt, zumindest teilweise einer modernen Version von
Madschnun in
Laila und Madschnun ähnelt. Nach viele Verwicklungen kommt
es zu einem tragischen Verkehrsunfall, bei der Füsun stirbt
und Kemal schwer verletzt wird. Als es ihm wieder besser geht,
entscheidet er sich mit den Gegenständen von Füsun, die er die
ganze Zeit gesammelt hat, ein Museum an jenem Ort zu eröffnen,
an dem Füsun und ihre Familie früher gelebt haben. Deshalb
bietet er dem Schriftsteller
Orhan Pamuk an, einen Katalog für das Museum zu schreiben,
und
Orhan Pamuk schreibt das Buch. Somit kommt er in seinem
eigenen fiktiven Roman vor.
Orhan Pamuk kam nach eigenem Bekunden auf die Idee des
Romans durch ein Haus, an dem er jeden Tag vorbeiging, als er
seine kleine Tochter zur Schule brachte. Dann kaufte er jenes
Eckhaus und begann zu schreiben. Das Haus wurde 2003 von den
türkischen Architekten İhsan Bilgin, Cem Yücel und einem
deutschen, mit Pamuk befreundeten Architektenteam (Sunder-Plassmann
Architekten) renoviert.
In der Eingangshalle des Museums befindet sich eine Wand,
die mit 4213 Zigarettenstummel bedeckt ist, die jene fiktive
Füsun geraucht haben soll. Die 83 Vitrinen im Museum
entsprechen der Anzahl der Kapitel im Buch. Im ersten und
zweiten Stock sind Alltagsgegenstände wie Ohrringe,
Damenschuhe, Lippenstifte, Taschentücher,
Streichholzschachteln, leere Flakons, Fotografien und
Postkarten, Werbeplakate, darunter ein Werbeplakat zum Film
über das Leben des Propheten
Abraham (a.), Gläser, Rakiflaschen, ein Vogelkäfig, eine
Wanduhr in Schaukästen zu sehen, die jeweils nummeriert sind.
In der Dachkammer befindet sich Kemals Zimmer, in dem er die
letzten Jahre seines Lebens verbracht habe, dazu Pamuks
Manuskripte und seine Entwürfe für das Museum.
Am 5. und 6. Mai 2012 wurde an der Mimar Sinan Universität
in
Istanbul ein Symposium für "Das Museum der Unschuld"
veranstaltet. Zum Museum wurde ein Dokumentarfilm von Demet
Haselçin gdreht.
Im Jahr 2014 wurde das Museum als Europäisches Museum des
Jahres ausgezeichnet.