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Mu'tamid war der 15.
Kalif
der
Abbasiden und herrschte 870-892 n.Chr..
Mu'tamid war der jüngste Sohn von
Mutawakkil. Nach dessen Ermordung durch die
eigenen Garden waren seine Vorgänger in
Sammara jeweils nach kurzer Zeit gestürzt worden. Infolge
der dadurch faktischen Arbeitsunfähigkeit der Zentralregierung
wurde zunehmend der Bestand des
Kalifats
bedroht. So machten sich die
Tuluniden in
Ägypten, einer der
reichsten Provinzen, faktisch unabhängig. Außerdem
erschütterte der
Aufstand der Zandsch den südlichen
Irak
(869-883 n.Chr.).
Mit der Übernahme des Kalifenamtes durch al-Mu'tamid wurde
diese Entwicklung zunächst gestoppt. Die Regierungsgeschäfte
leitete ab 875 n.Chr. größtenteils sein Bruder
al-Muwaffaq. Es
gelang, die Armee zustärken und die Provinzen wieder besser zu
kontrollieren. Der
Aufstand der Zandsch konnte 883
n.Chr. niedergeschlagen werden. Im Jahr 892 n.Chr. wurde die Kalifenresidenz
von
Sammara nach
Bagdad
verlegt, wodurch Bagdad neue Hauptstadt wurde.
Allerdings musste die Unabhängigkeit der
Tuluniden in
Ägypten faktisch anerkannt werden.
Nach dem Tod des faktischen Regenten
al-Muwaffaq (891
n.Chr.) wurden dessen Ämter von seinem Sohn
Mu'tadhid
übernommen. Dieser zwang Mu'tamid ihn zu seinem Thronfolger zu
bestimmen und übernahm mit Mu'tamids
Ableben 892n.Chr. das
Kalifat.