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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die sogenannte Nacht der Hängegleiter war eine am 25. November
1987 erfolgte für ihre Zeit spektakuläre Militäroperation
gegen die israelische Besatzung Palästinas und des
Südlibanons.
Zwei palästinensische Befreiungskämpfer drangen mit
Hängegleitern nach Israel ein und führten einen
Überraschungsangriff gegen die israelischen Streitkräfte
durch. Bei der Aktion wurden beide Palästinenser getötet, die
zuvor sechs israelische Besatzungssoldaten getötet und acht
weitere verwundet haben
Die Zusammenhang stand mit der neuerlichen Besetzung des
Südlibanons durch die israelische Armee. Um Gegenangriffe der
in der Region tätigen Organisation von
Ahmad Dschibril zu verhindern, hatten die Soldaten einen
schwer überwindbaren Zaun aufgebaut.
In der Nacht des 25. November 1987 starteten zwei
Mitglieder der PFLP-GC namens Chalid Akar und Milud Nadschah
aus unbekanntem Startort mit ihren Propeller angetriebenen
Hängegleitern eine Operation. Aufgrund der nicht zu
überhörenden Motorgeräusche traten die israelischen Soldaten
in Alarmbereitschaft, konnten aber in der Dunkelheit die
Hängegleiter nicht entdecken. Akar landete in der Nähe des
Kibbuz Ma'ayan Baruch und wurde von israelischen Soldaten
getötet, bevor er angreifen konnte. Nadschah landete in der
Nähe des israelischen Militärlagers Gibor und eröffnete das
Feuer mit seinem Sturmgewehr gegen einen vorbeifahrenden
Armeelastwagen außerhalb der Basis. Er tötete den fahrenden
Offizier und verwundete den Mitfahrenden Soldaten. Daraufhin
griff er das nahe gelegene Lager an, dessen Soldaten in Panik
gerieten und wegliefen. Er konnte allein in das Lager der
Besatzungssoldaten eindringen und dort das Feuer eröffnen. Er
tötete fünf weitere Soldaten und verwundete sieben, bis er
selbst erschossen worden ist.
Die PFLP-GC übernahm am nächsten Tag in einer Erklärung die
Verantwortung für den Angriff und würdigte den Einsatz als
"heroischen Kampf". Der mediale Erfolg war so groß, dass
selbst PLO-Chef Arafat sich genötigt sah, die Kämpfer der
konkurrierenden Organisation zu loben. Die beiden
Widerstandskämpfer galten fortan als Nationalhelden.
Auf israelischer Seite wurde ein Wächter des Lagers, der
weggelaufen war, zu drei Jahren Haft verurteilt. Später wurden
weitere Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen, da die
betroffene Einheit auf bestehende Warnungen nicht reagiert
haben soll. Die IDF wurde von der israelischen Presse heftig
kritisiert. Der damalige israelische Premierminister Yitzhak
Shamir, der selbst einstmals als Terrorist von den Briten
gesucht worden war, machte
Syrien
für den Angriff verantwortlich. In der Nähe von
Kiryat Shmona wurde ein Denkmal zum Gedenken an die gefallenen
israelischen Soldaten errichtet.
Nur kurze Zeit danach am 9. Dezember 1987 brachen im
Gazastreifen Unruhen aus, die als Beginn der Ersten Intifada
bezeichnet werden. Die Nacht der Hängegleiter wird als
eigentlicher Auslöser betrachtet.