Nahewand
  Schlacht von Nahewand (Nihavand)

Aussprache:
arabisch:
 معركة نهاوند
persisch: 
englisch: Battle of Nahewand

21 n.d.H.
642 n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Die Schlacht von bzw. bei Nahewand (Nihawand) im Jahr 642 n.Chr. besiegelte mit dem Sieg der Muslime über die Perser das Ende des Sassaniden-Reichs.

Nach dem Sieg in der Schlacht von Qadisiyya ca. 636 hatten die Muslime Mesopotamien erobert. Der persische Großkönig Yazdegerd III. musste seine Residenz Ktesiphon aufgeben - die Muslime benannten sie in "Madain" um - und sich in das iranische Hochland zurückziehen. Ständige kleinere Gefechte zwischen den Persern, welche die alte territoriale Größe anstrebten und den Muslimen machten letztendlich eine Entscheidungsschlacht unausweichlich.

Im Jahr 642 n.Chr. marschierte Yazdegerd III. mit einem großen Heer von Hamadan (damals Ekabatana) aus südwärts. Die Muslime marschierten in zwei Zügen aus Kufa und Basra dem Angreifer entgegen. Die Truppen standen unter dem Befehl von Numan ibn Muqarrin. Eine weitere Truppe brach in Richtung Isfahan auf, um die dort anwesenden persischen Truppen zu binden, damit diese sich nicht mit dem Hauptheer verbinden konnten.

Die Zahlenangaben für die Hauptschlacht in Nahewand sind sehr unterschiedlich. Realistisch erscheint eine Truppenstärke von ca. 40.000 Muslimen gegen 60.000-70.000 Perser. Im Gegensatz zur Schlacht von Qadisiyya verfügten die Perser aber nicht mehr über eine eindeutige technische Überlegenheit. So war die Kerntruppe der persischen Panzerreiter den weniger gepanzerten aber wendigeren Muslimen taktisch unterlegen.

Bei Nehawend kam es zunächst zwei Tage lang zu kleineren Gefechten, woraufhin sich die Perser in ihr befestigtes Lager zurückzogen. Offenbar nutzten daraufhin die Muslime eine Kriegslist, um die Perser herauszulocken. Vermutlich täuschten sie ihren Abzug vor. Die sonst meist sehr diszipliniert kämpfenden Perser setzten nach und verloren dabei ihre geschlossene Schlachtformation, so dass sie durch einen überraschenden Gegenangriff überwältigt werden konnten. In der Schlacht fiel zwar der Kommandant der Muslime Numan ibn Muqarrin. Das minderte aber nicht die Motivation der nunmehr überlegenen Muslime. Beide Seiten sollen letztendlich große Verluste gehabt haben. Letztendlich siegten die Muslime. Dieser Sieg führte zum Zusammenbruch des Sassaniden-Reichs.

Yazdegerd III. selbst war nach der verheerenden Niederlage von Nehawend nicht mehr in der Lage, organisierten Widerstand zu leisten, da der persische Adel dem sieglosen Großkönig zunehmend die Gefolgschaft verweigerte. Dieser hielt sich noch einige Zeit im äußersten Osten seines Reiches, ehe er 651 n.Chr. in Merw ermordet wurde.

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de