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Die Niudschieh-Moschee (auch Niujie-Moschee geschrieben) in
Peking gilt als die älteste
Moschee Pekings.
Sie wird im Chinesischen auch Niujie Qingzhensi und als
Mingsi bezeichnet. Sie liegt im Pekinger Stadtbezirk Xuanwu
(einem muslimisch dominierten Stadtteil) an
der Niujie-Straße 88 (Rinderstraße) und ist nach dieser benannt. Sie wurde kurz nach der Tang-Dynastie
(618– 907 n.Chr.), mit der der
Islam
in die Region kam, im Stadtbezirk Xuanwu auf der
Straße in Richtung Niudschieh bei Peking erbaut. Der Bau
erfolgte während der Kitan-Herrschaft (916-1125 n.Chr.).
Als Gründungszeit wird 996 n.Chr. angegeben bzw. das zweite
Jahr der Regierungsepoche des Song-Kaisers Taizong. Das
ursprüngliche Gebäude war viel kleiner und wurde in der
Mongolen-, Ming- und Mandschu-Zeit ausgebaut. Nach der letzten
Erweiterung unter dem Qing-Kaiser Kangxi ist sie heute die
größte
Moschee Pekings. Sie bietet auf einer Bodenfläche von fast
6000 Quadratmetern ungefähr 1000 Betenden auf drei
hintereinander liegenden Höfen Platz. Die Höfe sind umrandet
mit Räumlichkeiten des Gesamtbaukomplexes. Die Architektur
entspricht dem historischen chinesischen Baustil.
Gesonderte Räume dienten der Lehre, unter anderem der
Astronomie zur Mondsichtung oder dem
Gebetsruf [adhan]. Die einzelnen Gebäude tragen Namen, die ihrer einstmaligen
Funktion entsprechen. Im Mond-Beobachtungs-Gebäude (Wangyuelou)
wurden die Gestirne beobachtet um die Gebetszeiten und Monate
berechnen zu können. Das
Minarett ist ebenfalls ein nach traditioneller Bauweise
errichtetes Gebäude (und kein Turm) und befindet sich im Hof
vor dem Eingang zum Gebetssaal. Zu den täglichen
Ritualgebeten steigt aber kein
Gebetsrufer [muadhin] auf das
Minarett. Der
Vorbeter stellt sich vor den Gebetssaal und ruft den
Gebetsruf [adhan] aus.
An der nördlichen und südlichen Seite des
Minaretts befindet sich jeweils ein Pavillon, im Norden
mit einer klassischen Sonnenuhr. Hinter dem südlichen Pavillon
vor dem südlichen Lehrsaal befindet sich eine Stele aus dem
Jahr 1613 n.Chr. mit chinesischen Inschriften. Auf fast allen
Dächern befinden sich
chinesische Schutzfiguren.
Im Osten des
Minaretts gibt es einen Versammlungssaal.
Erläuterungsschilder in chinesischer und englischer Sprache
beschreiben die Funktion der einzelnen Gebäude.
An der
Moschee befindet sich ein Friedhof mit Gräbern zweier
Gelehrter [faqih] aus
Buchara im
Niudschieh-Moschee-Schrein (Niujie-Moschee-Schrein).
Die Niudschie-Moschee steht seit 1988 n.Chr. auf der Liste der
Denkmäler der Volksrepublik China und damit unter dem
besonderen Schutz des Staates.