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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Niyazi Misri war ein
islamischer
Mystiker und einer der
bekanntesten
Scheichs des
Halveti-Ordens des 17 Jh.
n.Chr.. Sein eigentlicher Name ist Muhammad bzw. in der
türkisierten Form Mehmet.
Niyazi wurde 12.3.1027
n.d.H. (8.2.1618 n.Chr) im Dorf Soğanlı bei Malatya
geboren. Sein Vater Ali Tschelebi (Çelebi) war Mitglied des
Naqschibandi-Ordens. Seine Ausbildung vollzog Niyazi in
Ägypten, woher sein
Beiname "Misri" herrührt. Seine Rede- und Dichtkunst wurde
schnell bekannt, so dass ihn
Mehmed IV. zu Feldzügen mitnahm, um die Truppe
aufzumuntern.
Niyazi Misri ist der Autor einiger mystischer Gedichte, ebenso ist er
durch Kommentare zu früheren türkischen mystischen Versen
bekannt geworden, wie zum Beispiel von
Yunus Emre.
Weil Niyazi Misris Verse von den Hofgelehrten
missverstanden wurden, verbannte man ihn auf Befehl des
Sultans auf die Insel Lesbos. Ein Jahr vor seinem Ableben
soll er begnadigt worden und nach
Bursa
gekommen sein. Aber der oberste Richter in
Bursa
beschwerte sich über ihn, so dass er wieder nach Lesbos kam. Die letzten Tage seines Lebens
verbrachte er dort gefangen in einem Verlies, wo
schließlich 1105
n.d.H. (1697 n.Chr.) an einem Mittwoch völlig verwahrlost in seiner Zelle
starb.
Eine Legende, die über ihn erzählt wird, besagt, dass der
für die
rituelle Vollkörperreinigung des Verstorbenen zuständige
Gelehrte bei seinem
Anblick den
Leichnam ansprach und sagte: „Schau Dich nur an, man nennt Dich
einen Heiligen, aber wie kannst Du bei Deinem Tod nur so
dreckig sein!“. Daraufhin soll sich der tote Niyazi Misri aufgesetzt
und gesagt haben: „Wir fanden keine Zeit mehr, unser Äußeres zu
reinigen, während wir mit der Reinigung des Inneren
beschäftigt waren.“ Der Leichenwäscher soll daraufhin in
Ohnmacht gefallen sein.
Aus Lesbos ist ein Schrein für ihn errichtet worden.