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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Nouruz,
oder Nowruz, Newroz, Newruz, ist die Bezeichnung des Neujahrestages gemäß dem
Sonnenjahr nach der
Islamischen Zeitrechnung, und ein Fest, das viele Völker
feiern.
Der Neujahrstag fällt zusammen mit dem Frühlingsanfang auf der
Nordhalbkugel der Erde. Nouruz bedeutet übersetzt „neuer Tag“. Nouruz wird seit der Kalenderkorrektur durch den Astronomen
Omar Chayyam stets nach dem Sonnenjahr am 21. März, oder
in Schaltjahren am
20. März begangen.
Geschichtlich betrachtet
handelt es sich um eines der ältesten Feste des iranischen
Kulturraums und wird wohl seit mehr als 2500 Jahren gefeiert.
Heute ist der Tag in einigen Ländern nationaler
Feiertag. Die Vereinten Nationen haben den „International
Nowruz Day“ offiziell in ihren Kalender aufgenommen. Der Tag wird mit
Nouruz-Bräuchen begangen. Neben der
Islamischem Republik Iran wird Nouruz auch in anderen
Ländern gefeiert, darunter
Tadschikistan,
Afghanistan,
Pakistan,
Aserbaidschan,
Kirgistan,
Usbekistan,
Kasachstan und
Sansibar.
Das Neujahr beginnt exakt zur Tag- und Nachtgleiche und
wird entsprechend für jedes Jahr neu berechnet. Als „Fest der
Gemeinschaft und des Lebens“ markiert es den Sieg des
Lichtes über die Finsternis, des Guten über das Böse, des
Frühlings über den Winter. Verschiedene muslimische Völker
haben unterschiedliche Legenden über die Herkunft des Festes.
Gemäß islamischer Überlieferung fand die
Auswanderung genau zum Nouruz statt, so dass sowohl das
Mondjahr als auch das
Sonnenjahr des
Islamischen Kalenders gleichzeitig begannen.
Der Nouruz ist auch der Anfang des ersten Monats „Farwardin“
im persischen Kalender. Der Name stammt aus dem Altpersisch „Farawarisch“. So wurde der erste Tag genannt, in
dem die Seelen der Verstorbenen zu ehemaliger Vorstellung zur
Erde zurückkehrten. Die Feierlichkeiten zum Nouruz enden mit
dem
Sizdah Bedar.
Unter persischen Nationalisten gibt es die Ablehnung Nouruz
mit dem
Islam in Verbindung zu setzen, weil es die Tradition
verletze. Fanatiker auf arabischer Seite lehnen hingegen
Nouruz mit der Begründung ab, es würde sich um eine
unzulässige Hinzufügung [bida], weil er aus der
vorislamischen Zeit stamme. Dabei wird missachtet, dass auch
der
Mondkalender vorislamischen Ursprungs ist, der mit der
Auswanderung islamisiert wurde.
Manche
Überlieferungen belegen scheinbar den
islamischen Charakter des Tages:
Ibn Fahad al-Hilli überliefert von Sayyid Murtadha Baha
ud-Din Ali Ibn Abdil Hamid al-Nasaba über seine Dokumentation
von al-Mualla Ibn Chunais von
Imam
Sadiq (a.):
"Der Tag Nouruz ist jener Tag, in dem der
Prophet (s.) in
Ghadir Chum für den
Fürst der Gläubigen den
Treueid (von den
Gefährten) eingeholt hatte und die, die da waren hatten
seine Vormundschaft bestätigt. Gut dem, der dabei geblieben
ist und wehe dem, der (die Treue) verworfen hat. Nouruz ist
jener Tag, in dem der
Prophet (s.)
Ali (a.) mit dem Tal der
Dschinn begegnen ließ und von denen die Treue eingeholt
hat. Nouruz ist jener Tag, in dem
Ali (a.) in der
Schlacht
von Nahrawan gesiegt hat. Nouruz ist jener Tag, in dem
unser
Erhebender erscheinen wird und Allah ihn (a.) gegenüber
dem
Dadschal siegen lässt. Nouruz ist kein Tag, in dem wir
nicht auf eine Erlösung warten, denn er ist unser Tag (Tag der
Ahl-ul-Bait (a.)). Die Perser haben diesen Tag gewahrt,
aber Ihr habt es vernachlässigt. Dieser (Nouruz) ist der
Beginn des persischen Kalenders." Al-Mualla sagte: Er (Imam
Sadiq (a.)) diktierte mir (dies) und ich schrieb es auf.
Gemäß weiteren
Überlieferungen sei Nouruz jener Tag, in dem die
Sonne [schams]
erstmals aufging; die trächtigen Winde wehten, die Blumen auf
Erden erschaffen wurden, an dem die Arche
Noah (a.)
auf dem Berg Dschudi strandete, die
erste Offenbarung an
Prophet Muhammad (s.) erfolgte und
Abraham (a.) die
Götzen seines Volkes zerstörte. Nouruz ist jener Tag, in
dem der
Prophet Muhammad (s.)
Imam Ali (a.) auf seinen Schulter hochhob, damit er die
Götzen der
Quraisch zerstört.
(Siehe dazu "Bihar-ul-Anwar" Band 56, Seite
119).
Allerdings werden solche
Überlieferungen von machen Gelehrten sehr kritisch
hinterfragt. So ist gemäß
Imam
Chamene'i kein relevanter besonderer Text
überliefert, dass Nouruz religionsrechtlich zu den religiösen
Feiertagen oder zu den gesegneten Tagen gehört. Und die
Absicht der Nähe zu
Gott stuft
Imam
Chamene'i in manchen Handlungen als
überprüfungswürdig und gar bedenklichen ein, erlaubt sie aber
mit der Hoffnung auf das Erwünschte (vgl.
Adschwibat-ul-Istiftaat Band 2, Fragen 390-391). Gemäß
Imam
Chamene'i kann jeder neue Tag als Nouruz betrachtet
werden, der eine große neue Epoche einleitet. So werde
Imam
Mahdi (a.) seinen Widersacher an einem Tag besiegen, der
dann als Nouruz betrachtet werden kann.
Imam
Chamene'i nutzt traditionell die Gelegenheit der
Feiertage und fährt in seine Heimat
Maschhad, um dort das Grab von
Imam Ali Ridha (a.) eigenhändig zu putzen. Er empfiehlt
bei seiner Neujahresansprache das
Jahresmotto der Islamischen Republik Iran.
In den
Überlieferungen [hadith] gibt es sich widersprechende
Aussagen zu Nouruz.
Allamah Madschlisi war der Ansicht, dass die
Überlieferungen [hadith], die Nouruz anerkennen,
zuverlässiger seien. Es gibt in einigen Werken sogar spezielle
Bittgebete für den Tag. Dazu gehört:
„O Wandler der
Herzen und der Blicke,
o Verwalter von Tag und Nacht,
o Verwandler der Macht und der Umstände,
verwandle unseren Zustand in den besten Zustand!“
Imam
Chamene'i beginnt seine Reden zum
Jahresmotto der Islamischen Republik Iran an diesem Tag
stets mit jenem
Bittgebet