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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ein Opfer ist eine gottesdienstliche Handlung eines
Menschen
und besteht in der Regel im Darbringen eines wertvollen Guts an
Gott.
Da Gott
allerdings jenes geopferten Guts nicht bedarf, wird es
stellvertretend an
Arme und
Bedürftige übergeben. Ein Opfer muss aber nicht
materieller Art sein.
Der entscheidende Charakter des Opfers
besteht darin, dass sich der
Mensch
von etwas Geliebten freiwillig trennt, um damit die
Liebe
zu Gott
zu steigern, da sich sonst jene
Liebe
zu Materiellem zu einem Hindernis für die
Liebe
zu Gott
entwickeln kann. Als bekanntestes Opfer im
Islam
gilt das Fleischopfer eines
Opfertieres in Anlehnung an das
Opferfest [id-ul-adha] und in Gedenken an
Abraham (a.) und Ismael
(a.).
Während das Opfern als Bestandteil der
Pilgerfahrt [hadsch] zu den
religiösen Verpflichtungen [wadschib] gehört, erfolgt es
ansonsten freiwillig. Der Charakter des Opfers kann dabei sehr
unterschiedlich sein, wie z.B. ein Opfer aus
Dankbarkeit, für ein
Gelübde [nadhr], zur Untermauerung eines
Bittgebets oder zur
Lobpreisung.
Die hohe Bedeutung des Opfers und der damit
verbundenen
Absicht [niyya] wird auch dadurch deutlich, dass die
gesamte Menschheitsgeschichte nach
Adam
(a.) mit den Opfern von
Abel
und Kain
beginnt, wobei das eine Opfer angenommen wird und das andere
nicht (vgl.
Heiliger Qur'an 5:27).
Die Ereignisse um
Abraham (a.) und Ismael
(a.) zum
Opferfest [id-ul-adha] sind im Heiligen Qur'an
in den
Versen ab 37:100 beschrieben. Darin heißt es dann, dass
die Opferbereitschaft
Abrahams (a.)
"eingelöst" würde durch ein gewaltiges bzw. sehr großes Opfer
[zabtin athiym] (vgl. 37:107). Daher argumentieren
Ausleger [mufassir] der
Dschafariten, dass es sich bei dem
Opfer um
etwas "Größeres" gehandelt haben muss als Ismael
(a.), so dass ein Tier nicht gemeint sein kann. Manche verweisen darauf, dass
Abraham (a.)
bereits Kenntnis von
Aschura erhalten hat, dessen genau einen Monat im
Anschluss, also am 10.
Muharram, gedacht wird.