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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Palast von Mschatta war ein als Winterresidenz
konzipierter Palast der
Umayyaden, die noch vor der Fertigstellung zerstört wurde.
Es gehört zu den herausragenden Exponaten des
Museums für Islamische Kunst in Berlin.
Eine als Mschatta-Fassade mit Reliefs bedeckte Fassade des
Palastes steht heute im Pergamonmuseum in Berlin. Die Ruinen
des Palastes stehen ca. 30 km südlich
Amman.
Noch heute befinden sich Teile auf dem Gelände des Flughafens
von
Amman.
Der Palast wurde wahrscheinlich in der kurzen
Regierungszeit des
Kalifen
Walid (II.) ibn Yazid ibn Abdulmalik 125-126
n.d.H. (743–744 n.Chr.) begonnen. Er blieb nach der
Ermordung des
Kalifen
unbeendet und wurde wenig später von einem Erdbeben zerstört.
Den Palast mit Audienzsaal und Wohnbereich, einer
Moschee und weitere, für zeitweilige Regierungsgeschäfte
erforderliche Bauten umgab eine quadratische Umfassungsmauer,
die nur scheinbaren Festungscharakter hat. Auf der Südseite
befand sich das Eingangsportal mit der nur in diesem Bereich
auf einer Länge von 47 m mit Weinranken dekorierten Fassade.
Das Besondere an dem Reliefdekor ist der Wechsel der Motive.
In den Dreiecken der linken Fassadenhälfte wird das
paradiesisch friedliche Nebeneinander von Tieren und
Fabeltieren dargestellt wie Vögel, Löwen und Greifen, ein
Pfauendrache (Senmurw) sowie ein Kentaur. Beginnend mit dem
rechten Torturm wurde auf die Darstellung von Lebewesen
verzichtet. Der Grund dafür ist die hinter der rechten Fassade
liegende
Moschee, für die ein
Bilderverbot galt.
Erhaltene Skulpturfragmente weisen auf ein umfangreiches
figürliches Bildprogramm des Palastes im Inneren der Anlage
hin.
Die Bezeichnung Mschatta wurde von den Beduinen übernommen,
da man keine Überlieferung des ursprünglichen Namens fand. Die
Mschatta-Fassade wurde 1840 n.Chr. entdeckt. Weil befürchtet
wurde, dass für den Bau der Hedschasbahn aus dem Ruinengelände
wertvolle Bauteile verwendet werden könnten, wurde die
Schenkung der Fassade durch den osmanischen Sultan
Abdülhamid II. an Kaiser Wilhelm II. veranlasst. Der
größere Teil gelangte 1903 in das damals im Bau befindliche
Kaiser-Friedrich-Museum (heute Bodemuseum) durch Vermittlung
von
Julius Euting. 1932 wurde die
Fassade im Pergamonmuseum aufgebaut. Dort ist die Fassade auf
einer Länge von 33 Metern und einer Höhe von 5 Metern mit zwei
Tortürmen aufgebaut und vermittelt ein anschauliches Bilder
frühislamischer Baukunst. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie
schwer beschädigt. Die nicht nach Berlin gelangten Dreiecke
der rechten Seite verblieben 1903 am Ort und sind seither
zerstört worden.