.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Rudi Paret war ein Islamwissenschaftler, von dem eine der
bekanntesten
Qur'an-Übersetzungen ins Deutsche stammt.
Er ist als Rudolf Paret am 3. April 1901 in Wittendorf als
eines von fünf Kindern des Wittendorfer Pfarrers Wilhelm Paret
und der Tübinger Uhrmacherstochter Maria Müller geboren.
Während seine älteren Brüder Karl und Alfred im Ersten
Weltkrieg fielen, besuchte Rudi Paret ab 1916 n.Chr.
christlich-theologische Seminare in Schöntal und Urach und
studierte ab 1920 n.Chr. als Stipendiat des Tübinger
Evangelischen Stifts evangelische Theologie an der Universität
Tübingen.
Während seines Studiums wuchs sein Interesse am
Islam
und er wechselte zur Orientalistik. Dort promovierte er 1924
bei Enno Littmann mit einer Arbeit über den arabischen
Volksroman Sirat Saif ibn Dhi Dschazan. 1926 habilitierte er
sich in Tübingen für Orientalistik und war dort zunächst als
Privatdozent tätig. Er wechselte 1930 an die Universität
Heidelberg und 1940 an die Universität Bonn, wo er auf den
Lehrstuhl für Semitistik und Islamkunde berufen wurde. Er war
Mitglied des deutschchristlichen Instituts zur Erforschung und
Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche
kirchliche Leben in Eisenach. Von 1941 an diente er als
Dolmetscher für
Arabisch im deutschen Afrikakorps, anschließend geriet er
in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1948 heiratete er
eine Tochter Walter Kueppers’. 1951 kehrte er nach Tübingen
zurück und folgte Enno Littmann auf den dortigen Lehrstuhl für
Semitistik und Islamkunde. 1968 wurde er emeritiert.
Bekannt wurde Paret vor allem durch seine 1962 erstmals
erschienene
Übersetzung des
Heiligen Quran. Paret verwendete dabei das erste Mal
Methoden, um einerseits die wissenschaftliche Genauigkeit der
Übersetzung zu gewährleisten und andererseits die flüssige
Lesbarkeit durch erläuternde Hinzufügung sicherzustellen. So
verwendet er sehr ausführliche Klammersetzungen in seinem
Text, der für den ungeübten Leser allerdings
gewöhnungsbedürftig ist.
Daneben brachte er eine im Unfang vergleichbare Konkordanz
zum
Heiligen Quran heraus und war der Ansicht, dass er der
erste war, der die Verse des
Heiligen Quran aus sich selbst heraus, also mit
entsprechenden Querverweisen erläutert hat. So wertvoll jene
Arbeit für das Deutsche war, so war sie doch nicht neu.
Offenbar kannte Paret nicht das Werk
al-Mizan.
Zu Parets Werken gehören:
 | Der Koran; Stuttgart: Kohlhammer, 1966 (20049); ISBN
3-17-018328-1 |
 | Der Koran, Kommentar und Konkordanz; Stuttgart:
Kohlhammer, 1971 (20057); ISBN 3-17-018990-5 |
 | Mohammed und der Koran; Stuttgart: Kohlhammer, 1957
(20059); ISBN 3-17-018839-9 |
 | Die Welt des Islam und die Gegenwart; Stuttgart:
Kohlhammer, 1961 |
 | The Study of Arabic and Islam at German Universities.
German Orientalists since Theodor Nöldeke; Wiesbaden: Franz
Steiner Verlag, 1968 |
 | Enno Littmann: Ein Jahrhundert Orientalistik.
Lebensbilder aus der Feder von Enno Littmann und Verzeichnis
seiner Schriften. Wiesbaden 1955, S. 46-51 (Hrsg. mit Anton
Schall): |