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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Schlacht von al-Qadisiya (oder Kadesia) war ein großer Sieg
der
muslimischen Truppen gegen die Sassaniden und leitete den
Untergang des Sassanidenreichs ein.
Als Datum der Schlacht werden unterschiedliche Angaben
gemacht, wobei der 6. Januar 638 n.Chr. als am
wahrscheinlichsten erscheint. Benannt ist die Schlacht nach
der historischen Ortschaft
Qadisiyya (Kadesia).
Das Sassanidenreich unter
Yazdegerd III. war durch innere Machtkämpfe und
verlustreiche Kriege mit
Byzanz
geschwächt und sah die neue Macht des
Islam
als Bedrohung an. Bereits im Jahr 634 n.Chr. kam es bei der
Schlacht an der Brücke (Schlacht von al-Dschisr) zu einer
ersten Konfrontation, welche die Sassaniden für sich
entschieden hatten.
Im Jahr 638 n.Chr. führte Rostam Farrochzad, der
Oberbefehlshaber der Armee von
Yazdegerd III. eine große Armee über den
Euphrat nach Qadisiya beim heutigen Hilla im Irak.
Farrochzad war motiviert durch die vergleichsweise primitive
Ausrüstung der
Muslime und sich seines Sieges sicher. Seine Armee soll
aus angeblich rund 100.000 Mann bestanden haben.
Auf der Gegenseite entsandte
Kalif
Umar ibn Chatab auf Anraten von
Imam Ali (a.) eine Reiterarmee mit 25.000-30.000
Muslimen unter dem Befehl von
Saad ibn Abi Waqqas den Angreifern entgegen. In der Truppe
sollen auch 70 Veteranen der
Schlacht
von Badr zugegen gewesen sein.
Im Vorfeld der Schlacht hatte
Umar ibn Chatab wiederum auf Anraten von
Imam Ali (a.) eine Delegation von 14 Abgesandten unter der
Leitung von
Numan ibn Muqarrin zu
Yazdegerd III. geschickt, um diesen zum
Islam einzuladen. Die Abgesandten
mussten sich zahllose Beleidigungen durch
Yazdegerd III. anhören, bis
Mughira ibn Zurara ihm sachlich entgegnete. Auch
Asim ibn Umar musste eine Entwürdigung entgegen nehmen. Die Abgesandten
kehrten ohne Friedenserfolg zurück.
Der Kriegsablauf der Schlacht von
Qadisiyya wird je nach Blickwinkel unterschiedlich
geschildert. Den Reitern der
Muslime standen Kriegselefanten der Sassaniden entgegen. Die
Kämpfe dauerten wohl drei Tage, bis
Saad ibn Abi Waqqas seine Taktik änderte und Bogenschützen
gegen die Kriegselefanten einsetzte. Damit soll es erstmalig
gelungen sein, Breschen in die Reihen der Sassaniden zu schlagen.
In manchen Erzählungen tritt dann ein Wüstensturm auf, der den
verbliebenen Elefanten der mehr zusetzt, als den
Pferden der
Muslime, so dass Letztere einen entscheidenden Vorteil
erringen können.
Rostam Farrochzad versuchte letztendlich zu fliehen, wurde
aber von den
Muslimen getötet. Die Verluste auf Seiten der
Muslime werden mit ca. 6000 angegeben. Die Verluste der
Sassaniden sind nicht dokumentiert.
Saad setzte den fliehenden Sassaniden nach, woraufhin
Yazdegerd III. angeblich den
Muslimen das gesamte Gebiet westlich des
Tigris
angeboten haben soll.
Saad aber hat den Befehl, die Gefahr eines Folgenangriffs
zu minimieren. Daraufhin musste
Yazdegerd III. seine Residenz in Ktesiphon aufgeben und
nach Osten fliehen. Seither ist Mesopotamien unter
Herrschaft der
Muslime.
Sechs Jahre später, 642 n.Chr., gelang den
Muslimen schließlich in der Schlacht bei Nehawend die
faktische Zerschlagung des Sassanidenreichs.
Yazdegerd III. wurde neun Jahre später im Ost-Iran
getötet.
Die Schlacht von Qadisiyya
wurde von
Saddam propagandistisch als Vorbild für die Invasion
in
Chuzestan im Jahr 1980 n.Chr. verwendet, die am Anfang des
Irak-Iran-Krieges stand. In der Folge verlor
Saddam nicht
nur seine eroberten Gebiete, sondern auch sein eigenes Leben
und ist faktisch mit dafür verantwortlich, dass der
Irak
von den USA besetzt und mit Uran-Munition verseucht wurde.