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Rab-i Raschidie war ein akademischer Komplex
in
Täbriz, von dem nur noch Ruinen erhalten sind.
Es war wohl einstmals eine unfassende Lehr und
Forschungseinrichtung unter den
Ilchane. Zu seiner Zeit war der Komplex östlich von
Täbriz gelegen. Als Grüner wird Raschid al-Din Fadhlullah Abu al-Chair
genannt, der die Einrichtung 1300 n.Chr. erbauen ließ. Er war
der
Wesir von Ghazan Chan, doch er ist auch als Historiker und
Schreiber bekannt. Da er als
Wesir
über hinreichende Mittel verfügte, solch eine Einrichtung,
eine Art Universität, aufzubauen, wurde sie auch nach ihm
benannt.
Kerneinrichtung des Komplexes war die umfangreiche
Bibliothek und das Krankenhaus sowie eine
Moschee. Später kam noch das Mausoleum des Gründers hinzu. Raschid al-Din
soll 1318 n.Chr. hingerichtet worden sein, weil ihm
fälschlicherweise vorgeworfen wurde Ghazan Chan vergiftet zu
haben. Diese Vorwürfe wurden begleitet von dem erst nach
seinem Ableben auftauchenden Gerücht, er sei
Jude
gewesen. Dementsprechend wurde er auf den
jüdischen
Friedhof umgebettet.
Der Komplex war inzwischen angewachsen und begleitet von
Bade- und Kaufhäusern sowie Herbergen.
Muhammed Ghiyath, der Sohn von Raschid al-Din, baute den
Komplex aus, wurde aber selbst in 1336 n.Chr. hingerichtet.
Ein Herrscher namens Malik Aschraf hat in 1351 n.Chr. die
Forschungsstätte gefördert. Heute gibt es nur noch Ruinen und
einige Gebäude, die allerdings erst von
Abbas
I. dem Komplex im frühen 17. Jh. n.Chr. hinzugefügt wurde.
Die bekannteste bestehende Ruinie (siehe Foto) wird als Teil
einer
Sternwarte vermutet, die ebenfalls zu dem Komplex gehörte.
Sie wird in Raschid al-Dins Texten erwähnt.

Foto: Azin Haghighi (Mehr), 2009