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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.Ramla bint Abu Sufyan, die mehr unter ihrem Titel Umm Habiba [أم
حبيبة] bekannt ist, war die Tochter von
Abu Sufyan und Safiya bint Abul Aas.
Sie nahm den
Islam
an und hatte große Schwierigkeiten zu überstehen, denn ihr
Vater war der größte Feind von
Prophet Muhammad (s.) und seine Feindschaft machte auch
vor seiner eigenen Tochter nicht halt.
Ursprünglich war sie
mit
Ubaidullah ibn Dschahsch verheiratet und gehörte zusammen
mit ihrem Mann zu den Teilnehmern der
kleinen Auswanderung. Während der
kleinen Auswanderung gebar sie ihre Tochter Habiba. Ihr
Mann
Ubaidullah aber blieb in
Abessinien und nahm das
Christentum an und bedrängte sie,
ihm zu folgen. Sie aber blieb
Muslima und trennte sich von ihm, als er anfing
Alkohol zu konsumieren. Aus dieser Ehe hatte sie nur die
eine Tochter Habiba. Sie lebte zusammen mit ihrer Tochter
zunächst in
Abessinien.
Ubaidullah ibn Dschahsch starb kurze Zeit später.
Vom Vater verstoßen und vom Ehemann getrennt,
allein erziehend und noch dazu im Exil bot
Prophet Muhammad (s.) ihr über einen Boten die
Ehe
an und sie wurde seine Ehefrau. Die Eheschließung erfolgte
noch in
Abessinien wobei
Chalid ibn Said im Auftrag des
Propheten Muhammad (s.)
die Formalitäten erfüllte. Die Hochzeitsfeier soll aufgrund
reichlicher Spenden der Herrscher von
Abessinien sehr umfangreich ausgefallen sein. Keine andere
Ehefrau des
Propheten Muhammad (s.) hätte jemals eine solche
Hochzeit erhalten. Dabei ist von einer Summe von 400 Dinar
die Rede. Andere Quellen bezeichnen diese 400 Dinar als
Brautgabe, welche der Herrscher
Abessiniens (Negus) stellvertretend für
Prophet Muhammad (s.) entrichtet habe, wobei er ihm die
Summe vorher schenkte. Im Anschluss sandte der Negus sie mit
Schiffen nach
Medina.
Gemäß mancher Quellen erfolgte diese
Heirat
1
n.d.H., wobei sie 30 Jahre alt gewesen sein soll. Andere
Quellen erachten 7
n.d.H. für glaubwürdiger, wobei sie 37 Jahre alt gewesen
sein soll.
Die Ehe ermöglichte den an Stammesbindungen festhaltenden
Nachkommen von
Umayya,
eine gewisse Verwandtschaftsnähe zu
Prophet Muhammad (s.) zu entwickeln.
Gemäß einer
Überlieferung soll ihr Vater
Abu Sufyan sie einstmals nach der Ehe besuchen gekommen
sein, wobei nicht ganz klar ist, wann jene Begegnung erfolgte.
Als er sich hinsetzen wollte, zog Ramla ein Tuch weg, welches
Prophet Muhammad (s.) gehörte.
Abu Sufyan beschwerte sich und erinnerte sie daran, dass
der
Islam sie auch Respekt gegenüber dem Vater lehre. Sie
erwiderte, dass ihr Vater nicht die Stellung habe, auf einem
Tuch des
Gesandten [rasul]
ALLAHs Platz zu nehmen.
Nach dem
Ableben von
Prophet Muhammad (s.) verblieb sie weisungsgemäß im Haus
und wenig ist über sie bekannt, obwohl ihre nächsten
Verwandten in die Geschehnisse verwickelt waren, wie ihr
Cousin
Uthman ibn Affan. Nur einige Streitigkeiten mit
Aischa bint Abu Bakr in Folge der Ermordung
Uthmans sind bekannt.
Sie selbst starb im Alter von 72 Jahren im Jahr 40 oder 44
n.d.H. während des unrechtmäßigen Kalifats ihres
Halbbruders
Muawiya ibn Abu Sufyan. Sie ist begraben in
Dschannat-ul-Baqi zusammen mit den anderen
Müttern der Gläubigen.
Sie hat eine Reihe von
Überlieferungen weiter gegeben.