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Die Rumelische Festung (Rumeli Hisarı) ist eine Festungsanlage
auf der europäischen Seite von
Istanbul, die von den
Osmanen gebaut wurde.
Unter den
Osmanen hieß die Festung "Boghaz-Kesen" (بوغاز کسن /
Boğazkesen), was so viel heißt wie "Unterbrecher der Meerenge (Bosposrus)".
Die Umbenennung hängt mit der Entwicklung des Namens
Rumelien
zusammen. Heute steht die Festungsanlage im Istanbuler Stadtteil Sarıyer
unter Denkmalschutz. Sie wird zuweilen auch Thrakein-Festung (Trakya
Hisarı) genannt, weil sie in
Thrakien liegt.
Fatih Sultan Mehmed ließ die Anlage 1452 n.Chr. im Zuge der
Vorbereitungen für die Belagerung Konstantinopels, neun Monate
vor der Eroberung, an der schmalsten Stelle der Meerenge
Bosporus namens Rumeli (daher auch der Name) errichten. Die Meerenge ist
hier nur 700 m breit. In nur vier Monaten wurde die Festung
mit 3000 Arbeitskräften der
Osmanen gebaut und ermöglichte die Kontrolle über den
Bosporus. Das behaupten zwei Inschriften aus dem Großen
Zağanos Turm und dem Kleinen Zağanos Pascha Turm. In dem Werk
“Şerh-iTecriyd-i Atıyk” aus der Bibliothek Süleymaniye wird
erwähnt, dass die Festung in 139 Tagen fertig gestellt wurde.
Abweichende Angaben gibt es auch zu der Zahl der Bauarbeiter.
Zwar werden oft die gerundeten Zahlen von 1000 Meistern und
2000 Bauarbeitern genannt, aber der Architekt E. H. Ayverdi
behauptet nach einer oberflächigen Rechnung, dass nur 300
Meister, 700-800 Bauarbeiter sowie 200 Fuhrleute, Bootsmänner,
Transporteure usw. für den Bau hinreichend gewesen wären.
Die beim Bau gebrauchten Bauhölzer sind aus Izmit und
Karadeniz Ereğlisi, die Steine aus verschieden Orten aus
Anatolien und die gesammelten Steinstücke von den
byzantinischen Ruinen der Umgebung beschafft worden. Das
Geländer der Festung beträgt ca. 30 Hektar.
Nach der Eroberung
Istanbuls wurde die Festung in ein Gefängnis
umfunktioniert. Die Burganlage, die bis zum Wasser reicht, hat
eine Länge von 250 m und eine Breite von 125. Bis 1830 waren
die drei großen Türme, die die Namen dreier Wesire, Saruca
Pascha, Halil Pascha und Zağanos Pascha tragen, noch
Spitzdächern aus Blei versehen. Zwei Rundtürme stehen auf dem
Kamm des Hügels, ein Eckturm steht am Fluss. Am östlichen
Seetor gibt es noch eine Artillerie-Vorburg.
Das Gelände hatte zwei Wasserläufe, wovon eines verstopft
ist und drei Brunnen wovon zwei verloren gegangen sind. Von
der ehemaligen
Moschee auf dem Gelände ist nur noch das
Minarett vorhanden. Das Bauwerk hat beim Erdbeben von 1509
zwar große Schäden erlitten, wurde allerdings auf Anweisung
Selim
III. sofort repariert.
1953 wurde die Rumelische Festung anlässlich der
500-Jahrfeier der Einnahme Konstantinopels auf Anweisung des
damaligen Staatspräsidenten Celal Bayar im Jahre 1953 von den
drei Architektinnen Cahide Tamer, Selma Emler und Mualla
Anhegger-Eyüboğlu umfassend restauriert. Seither dient die
Burganlage als Freilicht-Museum unter dem Namen
Rumelische Festung Museum.
Ein maßstabsgetreues Miniaturmodell der Burganlage ist in
Miniatürk ausgestellt (siehe Foto). Ein kleineres Modell
steht im
Militärmuseum Istanbul (Askerî Müze) (siehe Foto).

Miniatürk,
Foto Y.Özoguz (2009 n.Chr.)

Militärmuseum Istanbul (Askerî Müze),
Foto Y.Özoguz (2017 n.Chr.)