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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Saduk
Selim Sultan, der auch Sadok Selim Soltan geschrieben wird,
gilt als der erste
Muslim,
der nachweislich in Deutschland eingebürgert wurde.
Er ist
um 1270 n.Chr. geboren und absolvierte eine Offizierslaufbahn
unter den
Osmanen. Während eines der
Kreuzzüge geriet er in die Gefangenschaft des Reinhard von
Württemberg, der sich selbst „Graf von Lechmotir“ nannte, da
er die Stadt Lechtoir in
Syrien
erobert hatte.
Er wurde 1305 in der Johanniskirche in Brackenheim
christlich getauft, als der Begriff
Türkentaufe noch gar nicht bekannt war. Er nahm den Namen
Johann Soldan an. Bereits im Jahr zuvor hatte er Rebecka
Dohlerin geheiratet. Aus der Ehe entstammen die drei Söhne
Eberhardus, Christianus und Melchior. 1344 stifteten die drei
Söhne in der Johanniskirche eine Grabkapelle, die in der Folge
Soldan-Kapelle genannt wurde. In der Soldan-Kapelle befand
sich ein Marmor-Epitaph für Johann Soldan, der 1328 starb.
Außer ihm wurden in der Kapelle auch seine drei Söhne sowie
weitere Nachkommen, die Conrad Soldan bestattet.
Die Inschrift des Soldan-Epitaphs lautete: „Johannes
Soldan moritur anno Christi MCCCXXVIII. / Soldan hic primus
moritur Christianus, / Qui Turcico nomine & patria natus, /
Sanguine sed Christi hic publice lotus, / Fide, vita, morte
sic pie sepultus.“ (Johann
Soldan starb im Jahr
1328. Er ist der
erste Soldan, der als Christ stirbt
/ Er, der
mit türkischem Namen
geboren wurde in seinem
Heimatland, /
in der Öffentlichkeit
hier gereinigt
wurde in
Christi Blut, /
durch den Glauben, Leben, Tod,
so dass es heilig ist,
dass er hier begraben wurde.)
Die Soldan-Grabkapelle ist heute nicht mehr vorhanden. Im
Bogenfeld der Sakristeitür ist allerdings eine jüngere
Glasmalerei mit dem Wappen der Soldan erhalten.
Nach Ansicht mancher Gelehrter ist Johann Soldan ein
Vorfahre von
Goethe.