Sächs. Janitscharen
Sächsische Janitscharen

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Als Sächsische Janitscharen werden einige Soldaten untere dem Kommando von August dem Starken (1670-1733 n.Chr.) bezeichnet, die zu festlichen Anlässen die Kostüme der Janitscharen trugen.

Sachsens Kurfürst kämpfte als Oberbefehlshaber des deutschen Reichsheeres gegen die Osmanen und war dafür bekannt, Panzerhemden und Ausrüstungsgegenstände der Osmanen zu sammeln. Seinen Adjutanten Spiegel schickte er nach Istanbul, um derartige Gegenstände in großer menge einzukaufen, wozu auch edles Pferde-Zaumzeug gehörte. Zudem wurden eine Kamelherde und Araberpferde importiert. Seine eigene Wachmannschaft musste sich zuweilen im Kostüm der Janitscharen kleiden. Bei einer Hochzeit seines Sohnes ließ anlässlich des so genannten Festes zu Ehren der Erdgöttin Erda 300 Janitscharen mit 24 Kammermohren auftreten.

Im Sommer 1730 ließ August II. 48 geladenen europäischen Fürsten eines der größten Militärmanöver seiner Zeit mit 30.000 Mann vorführen. Auch ein Bataillon in Janitscharen-Kostüm war beteiligt. Dafür ließ er eigens türkisch anmutende Uniformen anfertigen - mit kurfürstlichem Wappen am Osmanenhelm. Augusts berühmter Hofjuwelier Dinglinger hatte den Auftrag funkelnde Saphire und Diamanten am Türkensäbel seines Fürsten zu befestigen. Die meisten Kleidungsstücke und Waffen unterschieden sich vom Original nur durch ein Monagramm mit den Buchstaben "AR" (Augustus Rex - König August).

Um mächtig wie die Herrscher der Osmanen zu wirken, ließ August der Starke sich eigens das gigantische "Lustlager von Zeithain" (eine grandiose Truppenschau) errichten. Sein Land orientiere sich an einer Supermacht. Paradepferde der Osmanen, detailgenau orientalisch ausstaffiert, wurden so zum demonstrativen Bestandteil des sächsischen Hofprotokolls.

Zahlreiche Gegenstände der Sächsischen Janitscharen sind erhalten und werden in verschiedenen Museen ausgestellt. Zahlreiche Einzelstücke wurden auf der Sonderausstellung „Türcken, Mohren und Tartaren. Muslime in Brandenburg-Preußen“ im Brandenburg-Preußen Museum präsentiert.

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