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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Schabdiz ist eine mythologische Pferdegestalt aus dem Epos
Chamsa von
Nizami.
Schabdiz soll das klügste und stärkste Tier gewesen sein und
die besten Eigenschaften gehabt haben. Es konnte lange
galoppieren, ließ keinen Mist fallen und pinkelte nicht,
solange es unter dem Sattel ging, und es trat kein Schaum aus
seinem Mund, solange es die Zügel trug. Schah
Chosrau II. Parwez erhielt es als Geschenk des Königs von
Indien. Als das Pferd schwer erkrankte, sagte
Chosrau II.: "Den, der mir sagt, dass es gestorben ist,
den töte ich." Und als das Tier starb, hatte der
Stallmeister Angst die Nachricht zu überbringen und bat den
Sänger
Barbad um Hilfe. Er möge es in einem Lied sagen. Dieser
tat es und als er fertig war, hatte der König verstanden, was
er ihm sagen wollte und fragte den Sänger: "Ist Schabdiz
tot?", worauf dieser ihm antwortete: "Der König hat es
ausgesprochen." Da sagte der König: "Du hast dich und
einen anderen gerettet."
In seinem Kummer tat der König dem Futrus ibn Sinimmar, dem
künstlerischen Architekten von
Chawarnaq-Palast Leid, und er formte eine Pferdeskulptur,
der nur noch der Atem fehlte, um zu leben. Der König schaute
sie sich an und sagte unter Tränen: "Dieses Bild erinnert
mich an den Verfall meines eigenen Körpers, denn es wird für
alle, die an ihm vorbeigehen, ein Zeugnis meiner Größe sein."
Immer wieder erzählt man sich Wunderbares von dem
unvergleichlichen Standbild; niemand, der intelligent war oder
dessen Geist für Schönes aufgeschlossen, konnte aufhören, es
zu bewundern. Man sagt sogar: "Das ist keines Menschen
Werk, denn der Bildhauer gab ihm, was kein Bild hat. Er
unterwarf den Stein seinem Willen, gab ihm Farben, wie er
gerade wollte: rot, gelb, weiß oder welche er auch immer."
Und wahrlich, die Farben wurden mit solchen Zutaten vermischt,
dass sie sich auch des Nachts nicht veränderten.
An anderer Stelle der Mythologie reitet auch
Schirin
das Pferd.
Die Legende zu diesem Pferd wurde nach
Dhul-Dschina geschrieben, so dass Elemente der Erzählung
zum wahren Pferd in die Geschichte eingeflossen sein dürften.