Schah Ismail
Schah Ismail I.

Aussprache: shaah ismaaiyl
arabisch:
إسماعيل الصفوي
persisch:
شاه اسماعیل اول
englisch: Shah Ismail I.

17.7.1487 - 23.5.1524 n.Chr.

Bild: Shah Ismail I. in einer Schlacht gegen Abulchair Chan (Miniatur aus dem Buch in Tarich-i alam-aray-i)

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Ismail I. war Schah des Iran, herrschte 1501-1524 n.Chr. und war Begründer der Dynastie der Safawiden.

Ismail I. ist am 17.7.1487 in Ardabil geboren. Sein Vater war Vater Haydar Safawi, sein Großvater Dschunaid, ein Nachfahre von Safi Al-Din. Seine Mutter war Alamschah (Halima) Begum und stammte ebenfalls aus einem Herrscherhaus. Sie war die Tochter des turkmenischen Führers Uzun Hasan und der Königstochter aus dem Kaiserreich Trapezunt, Despina.

Ismail sollte später Führer des schiitischen Safawiyya-Ordens werden. Als Ismail ein Jahr alt war, verlor er seinen Vater Haydar Safawi. Als er zwei Jahre alt war, wurde die Familie im Zuge von politischen Wirren nach Schiraz verbannt.

Unterstützt durch turkmenische Kizilbasch eroberte Ismail Aserbaidschan und Täbriz, das er 1501 zur Hauptstadt seines in der Entstehung befindlichen persischen Reichs machte. Mit seiner Krönung im Jahre 1502 erneuerte er den traditionellen Titel des Schahinschah-i Iran (König der Könige des Iran), welcher mit dem westlichen Begriff des Kaisers zu vergleichen ist. Ismail war gerade erst 15 Jahre alt.

1503 eroberte Ismail den Irak, 1508 n.Chr. Fars und 1510 Chorasan und Herat. Seine erste größere Niederlage erfolgte im Jahre 1514 gegen die Osmanen, die von Selim I. angeführt wurden und über eine überlegene Artillerie verfügten. Zudem war das Hauptkontingent der Truppen von Ismail noch im Osten in Kämpfe verwickelt, was die Osmanen als günstige Gelegenheit ansahen. Ein 200.000 Mann großes osmanisches Heer unter der Führung Sultan Selim I. überfällt Aserbaidschan. Mit einem Heer von nur 47.000 Soldaten stellt sich Ismail I. in der Schlacht von Tschaldiran entgegen. Drei Tage dauert die Schlacht. Als noch am dritten Tag Ismail, schwer verletzt, zum letzten Angriff übergehen will, halten ihn seine Soldaten zurück. Er räumt das Schlachtfeld mit nur wenigen Überlebenden. Dabei wurde eine der Haremsfrauen von Ismail I., Tatschli Hatun, gefangen genommen und von Dschafar Tschelebi (Cafer Çelebi) geehelicht, um Ismail zu demütigen. Ismail I. verlor 1516 auch den nördlichen Irak. Aus jener Zeit stammen viele Ausstellungsstücke im Topkapi Palast, darunter ein Thron des Ismail I.

Aber auch Osmanen haben schwere Verluste erlitten und müssen nach Widerständen in der der Bevölkerung des Täbriz Iran räumen. Es ist der Beginn eines langen und blutigen Krieges zwischen dem Iran und dem Osmanischen Reich. In 1517 n.Chr. haben Ismails Truppen Georgien erobert.

Die von Ismail I. ausgehende Reichsbildung berücksichtigte im gewissen Maß die Schia, wenn auch er selbst und seine Herrschernachfahren unantastbar waren und über dem gesetzt standen. Die Schia wurde bereits 1501 n.Chr. zur Staatsreligion erklärt, obwohl die Bevölkerung damals mehrheitlich sunnitisch aber dennoch gegen die Osmanen eingestellt war. Jene "Verstaatlichung" der Schia war dementsprechend nur der Anfang einer Übertrittswelle, der sich über mehrere Generationen entwickelte.

Ismail I. gründete die Dynastie der Safawiden , die bis zum Jahre 1722 Bestand hatte. Nach seinem Tod am 23.5.1542 brachen innere Unruhen im Land aus, welche bis 1587 anhielten. Ismail I. folgt sein elfjähriger Sohn, Schah Tahmasp I..

Schah Ismail I. dichtete unter dem arabischen Pseudonym Chata'i ([خطائي‎]"Der Fehlerhafte") mystisch-religiöse Gedichte in Persisch und Türkisch. Interessant sind vor allem seine provokativen Gedichte in Türkisch, mit denen er gezielt turkmenische Nomaden anzuwerben versuchte - zu jener Zeit war Ismail I. erst 14 Jahre alt. Überliefert sind vor allem sein Diwan, der in der ersten handgeschriebenen Fassung von 1541 erhalten ist und das "Dahname", die "Zehn (Liebes-) Briefe".

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