Schah Tscheragh
Schah Tscheragh

Aussprache: schaah tdscharagh
arabisch:
شاه جراغ
persisch:
آرامگاه شاه‌چراغ
englisch:
Shah Cheragh

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Schah Tscheragh ist ein Imamzade in Schiraz in dem gleich zwei Nachkommen eines der Zwölf Imame (a.) begraben ist.

Schah Tscheragh bedeutet im Persischen "Kaiser des Lichts". In dem Mausoleum sind Amir Ahmad (gestorben 835 n.Chr.) und Mir Muhammad beigesetzt, beides Söhne Imam Musa al-Kazhims (a.) und Brüder von Imam Ali al-Ridha (a.). Sie hatten während der Verfolgung durch die Abbasiden Zuflucht in der Stadt Schiraz gefunden.

Die beiden Hauptgräber des Schreins gehören Seyyed Ahmad (Schah Tscheragh) und Seyyed Mir Muhammad, die beide auf dem Weg waren, um Imam Ali al-Ridha (a.) zu helfen:

bulletSeyyed Ahmad, besser bekannt als Schah Tscheragh, ist die Hauptfigur des Heiligtums. Er war ein Bruder von Imam Ali al-Ridha (a.) und wird für seine Frömmigkeit und seinen Märtyrertod verehrt. Er liegt unter der Hauptkuppel im zentralen Gebäude des Heiligtums.
bulletSeyyed Mir Muhammad war ein weiterer Bruder von Imam Ali al-Ridha (a.) liegt unter einer Nebenkuppel in einem Nebengebäude. Er wird ebenfalls als Heiliger angesehen und liegt in einem separaten, jedoch angrenzenden Grab innerhalb des Komplexes. Seine Anwesenheit verstärkt die spirituelle Bedeutung des Mausoleums.

Das Imamzade gilt als eines der berühmtesten in der Islamischen Republik Iran und nach dem Imam Ridha Mausoleum und dem Mausoleum der Fatima Masuma als drittheiligste Stätte.

Schah Tscheragh bedeutet „König des Lichts“ und leitet sich von einer Legende ab: Ein Reisender sah ein Licht aus der Ferne und fand dort das Grab eines wichtigen religiösen Führers, woraufhin er die Stelle ehrte.

Der erste Bau des Mausoleums wurde Atabak Sa'ad ebn-e Zangi gewidmet. Während der Herrschaft der Timuriden im 14. Jh. n.Chr. ließ Königin Taschi Khatun den Bau renovieren und weiterentwickeln. Weitere Renovierungen folgten im 18. und 19. Jh. n.Chr während der Herrschaft des Qadscharen. Fath Ali Schah ließ den Bau erweitern, 1958 n.Chr. wurde die Kuppel erneuert.

Der Innenraum des Mausoleums ist berühmt für seine aufwendige Spiegelmosaik-Verzierung, die das Licht in alle Richtungen reflektiert und eine fast mystische Atmosphäre schafft. Glänzende Glas- und Spiegeldekorationen überziehen die Wände und Decken. Die Kuppel des Mausoleums ist eine herausragende architektonische Leistung, oft mit blauen und goldenen Fliesen verziert. Ein großer Innenhof (Sahn) mit eleganten Bögen und Säulen umgibt das Mausoleum, wo Pilger beten oder sich ausruhen. Zwei Minarette flankieren die Kuppel und sind kunstvoll gestaltet.

Am 26. Oktober 2022 gab es einen Terroranschlag auf den Schrein, bei dem mindestens 15 Pilger, darunter Frauen und Kinder, ermordet und Dutzende weitere verletzt worden sind. Die ISIS bekannte sich zu dem Anschlag. Der Terroranschlag fand zur Zeit des Abendgebetes [salat-ul-maghrib] statt. Die Islamische Republik Iran beschuldigte den westlichen Imperialismus, dahinter zu stecken. Im Hof von Schah Tscheragh wurde ein kleiner offener Schrein für einige der Opfer eingerichtet, die hier begraben worden sind.

Der Maler Hasan Ruhulamin hat als Reaktion auf den Anschlag ein neuen Gemälde mit dem Titel „Eine Tulpe aus dem Blut der Jugend des Schreins“ gemalt in Anspielung auf eine Mutter, die mit ihrem Kind ermordet worden ist.

In dem Gesamtkomplex befindet sich auch der Dastaghaib Schirazi Schrein in unmittelbarer Nähe von Seyyed Mir Muhammads Schrein. Zudem liegen als Nachkommen der Ahl-ul-Bait (a.) auch Muhammad ibn Musa und dessen Sohn Ibrahim hier.

Frauen müssen beim Eintritt einen Tschador tragen, der bei Bedarf kostenlos am Eingang bereitgestellt wird.

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