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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Schimr ibn Dhul Dschawshan war einer der Kommandeure der
Chawaridsch, die gegen
Imam Ali (a.) Krieg geführt hatten und auch
Imam Hasan (a.) bekämpft bzw. im Stich gelassen hatten.
Bekannt wurde er in der
islamischen Geschichte allerdings erst dadurch, dass er
sich von
Yazid ibn Muawiya anwerben ließ und zum Mörder an
Imam Husain (a.) am Tage
Aschura wurde.
Abu Sabigha Schimr geb.ibn Dhil-Dschaushan war einer der
Oberhäupter des Stammes Hawazin aus dem Clan der Banu Amir ibn
Sasaa und gehörte der Familie von Dibab ibn Kilab an. Deshalb
wird er in manchen Quellen auch Amiri, Dibabi oder Kilabi
genannt. Der Name seines Vaters war Schurahbil ibn Awar ibn
Amr. Es wurden verschiedene Erklärungen dafür gegeben, warum
er Dhul-Dschauschan (Eigner der Rüstung) genannt wurde. Dazu
gehört die Legende, dass er der erste arabische Mann gewesen
sei, der eine Rüstung anlegte, die ihm vom König des Iran
gegeben wurde.
Zuerst akzeptierte Schimr den Aufruf des
Prophet Muhammad (s.) zum
Islam
nicht, aber nach der Befreiung
Mekkas,
gab er vor
Muslim
geworden zu sein. In der
Schlacht
von Siffin kämpfte er sogar an der Seite von
Imam Ali (a.), gehörte aber dann zu jenen, die ihm den
Waffenstillstand und die Verhandlungen aufzwangen. Als das
Ende der Verhandlungen seinen Vorstellungen nicht entsprach,
wandte er sich gegen
Imam Ali (a.) und wurde Anführer der
Chawaridsch.
Als
Hudschr ibn Adi Kindi, einer der Gefährten des
Propheten Muhammad (s.) und
Imam Alis (a.), verhaftet wurde, war Schimr einer
derjenigen, die ihn verraten haben und mit der Falschaussage,
er sei abtrünnig, sein Todesurteil bewirkt haben.
Schimr war es, der die Leute von
Kufa
davor warnte, Kontakt zu
Muslim ibn Aqil aufzunehmen. Schimr war es, der
Umar ibn Saad nach
Umar ibn Saads letzter Verhandlung dazu aufstachelte,
Imam Husain (a.) nicht von
Kerbela ziehen zu lassen, bevor er nicht den
Treueid geschworen hatte. Da Schimr aus demselben Stamm
stammte wie
Fatima Kalabiyya, die Mutter von
Abbas ibn Ali, kam Schimr am am Abend von
Tasua
in die Nähe des Lagers von
Imam Husain (a.) und versprach seinen Verwandten sicheres
Geleit, falls sie
Imam Husain (a.) verlassen. Die Angesprochenen weigerten
sich
Imam Husain (a.) zu verlassen und blieben bei ihm, was als
Ablehnung des freien Geleits berühmt wurde.
Schimr war es auch, der sich von
hinten an
Imam Husain (a.) heranschlich und ihm während dessen
kniendem
Bittgebet den Todesstoß versetzte. Als
Imam Husain (a.) ihn bemerkte, wies er ihn darauf hin,
dass er sich diese große Sünde nicht aufladen solle, denn
schließlich sei er (Imam Husain (a.))
ohnehin am verbluten. Dieses letzte "tu das nicht" diente
dazu, den letzten Rest der noch nicht verdunkelten
Seele [nafs]
eines Trägers von
Geist Gottes [ruhullah] zu schützen. Selbst beim
Sterben
dachte
Imam Husain (a.) nur daran, eine andere
Seele [nafs]
zu schützen und zu retten. Schimr ließ sich nicht retten und
lud die schwere
Sünde
auf sich und wird seither als Mörder
Imam Husains (a.)
verflucht. Schimr veranlasste das Verbrennen der Zelte der
Überlebenden.
Unterwegs nach
Damaskus soll er zudem den
Mönch, der das Haupt Imam Husains (a.) gewaschen hatte,
ermordet haben.
Später wollte er nach manchen
Überlieferungen im Palast des
Yazid ibn Muawiya auch
Imam Zain-ul-Abidien (a.) ermorden, scheiterte aber, da
sich
Zainab vor ihren Neffen stürzte und Schimr nicht vor der
Öffentlichkeit als Mörder unbewaffneter Frauen dastehen
wollte, was bei damaligen Arabern als Schande galt.
Er selbst wurde bei einem Aufstand von
Muchtar ibn
Abu Ubaida Thaqafi im Jahr 66
n.d.H (685 n.Chr.) getötet. Sein Kopf soll von Hunden
gefressen worden sein.
Gemälde von
Hasan Ruhulamin (2021)