Sinan
Sinan

Aussprache:
arabisch:
سنان
persisch: معمار سنان
englisch:

1489 - 1588 n.Chr.

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Koca Mimar Sinan Ağa kurz Mimar Sinan (Architekt Sinan), war der bedeutendste osmanische Architekt und wirkte zu den Zeiten der Sultane Selim I., Süleyman I., Selim II. und Murat III.. Er gilt als Vater der osmanischen Architektur.

Sinan wurde 1489 n.Chr. als Sohn von griechisch- oder armenischstämmigen Christen unter dem Namen Johannes im kappadokischen Dorf Ağırnas bei Kayseri geboren. Er kam 1511 durch einen Zwangsrekrutierung nach Istanbul. Dort arbeitete er für den Großwesir Ibrahim Pascha als Lehrling der Paoast Schule, wo er den Namen Sinan erheilt. Danach diente er den Janitscharen im militärischen Ingenieurwesen. Unter anderem baute er Schiffe für die Überquerung des Van-Flusses beim Feldzug gegen Perser 1535. 1539 wurde er zum "Obersten Baumeister" ernannt.

Sein erstes großes Werk war die Schehzade Moschee (Şehzade Camii) (1548). Es folgte unter anderem die Hadim Ibrahim Pascha Moschee (1551). Weitere Meisterwerke sind die Süleymaniye-Moschee in Istanbul (1550-57) und die Selimiye Moschee in Edirne (1568-75). Er hat außerdem das Wahrzeichen von Thessaloniki, den "Weißen Turm", erbaut. Gemäß seiner eigenen Autobiographie “Tezkiretü’l Bünyan" bezeichnete er aber die Selimiye-Moschee in Edirne als sein Meisterwerk. Auch vergleichsweise kleinere Bauten, wie die Rüstem Pascha Moschee, die Findikli Molla Tschelebi Moschee (Fındıklı Molla Çelebi Camii) und der Tschemberlitasch Hamam gehören zu seinen Werken.

Sinan errichtete angeblich an verschiedenen Orten des Osmanischen Reichs insgesamt 84 große und 52 kleine Moscheen, 57 Schulen, 7 Lesesäle bzw. Bibliotheken, 18 Karawansereien, 22 Mausoleen, 46 Badehäuser [hamam], 35 Paläste [saray], 17 Armenküchen [imaret], 3 Krankenhäuser, 5 Aquädukte, 8 Brücken und 8 Lagerhallen. Oft ist die direkte Mitwirkung Sinans nicht nachweisbar, viele der ihm zugeschriebenen Bauten entstanden nur nach Plänen seines großen Architekturbüros. Er gilt auch als Vater des erdbebensicheren Bauens.

Er starb im Jahr 1588 n.Chr. und ist direkt nördlich außerhalb der Mauern der Süleymaniye-Moschee in Istanbul im Architekt Sinan Schrein (Mimar Sinan Türbesi) begraben. Die Straße dazu ist nach ihm benannt. Ein Krater auf dem Merkur ist ebenfalls zu seinen Ehren benannt.

In Edirne ist in unmittelbarer Nähe der Selimiye Moschee die Architekt Sinan Stiftung (Mimar Sinan Vakfi) beheimatet.


Hauptgebäude der Architekt Sinan Stiftung
(Mimar Sinan Vakfi) in Edirne (2010)

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