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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Sit al-Mulk
war eine Herrschrein der
Fatimiden im Zeitraum 1021-1023 n.Chr..
Sie war
die ältere Schwester des
Kalifen
al-Hakim bi Amrullah. Ihr Vater war der
Muslim
Al-Aziz Billah und ihre Mutter eine christliche
Prinzessin aus
Byzanz.
Nach dem Tod ihres Vaters
al-Aziz Billah versuchte
sie ihren Bruder mit Hilfe eines Vetters vom Thron zu
verdrängen. Allerdings wurde sie vom Eunuchen namens Bargawan
inhaftiert. In weiterer Folge erlangte Sit al-Mulk als
Beraterin erheblichen Einfluss auf
al-Hakim.
Nachdem sie wohl während der letzten Regierungsjahre gegen die
von
al-Hakim beabsichtigte Änderung der Thronfolge
opponierte, übernahm sie nach dessen Ermordung 1021 die
Regentschaft für dessen
al-Zahir Billah. Wegen dieser Machtübernahme
wurde auch immer wieder der Verdacht geäußert, dass Sit
al-Mulk die Ermordung ihres Bruders angeordnet habe.
Nach der Übernahme der Regierungsgewalt und der Ausschaltung
anderer Konkurrenten hob sie zunächst die Edikte
al-Hakims zur Durchsetzung des
islamischen Rechts [scharia] weitgehend auf. Es soll zu einer
heftigen Verfolgung der
Drusen
gekommen sein, deren Sekte in der Folgezeit
in
Ägypten völlig ausgelöscht wurde und nur in den Bergen des
Libanon überleben konnte. Später bemühte sich Sit al-Mulk,
das Verhältnis der
Fatimiden zu
Byzanz zu entspannen,
das wegen der Besetzung von
Aleppo
Aleppo belastet war. Als sie am 5. Februar 1023 im Alter von 52
Jahren starb, waren die Verhandlungen über einen Frieden mit
Byzanz
noch nicht abgeschlossen, doch hielt der zwischen den beiden
Großmächten ausgehandelte Waffenstillstand noch über zwei
Jahrzehnte.
Da sie nur stellvertretend für
al-Zahir Billah regiert hat, taucht sie in den Chroniken
der
Kalifen der
Fatimiden kaum auf, aber zuweilen wird sie "Schattenkalifin"
genannt.