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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Sadiq Tabatabai (Sadeq Tabatabaei) war ein Politiker der
Islamische Republik Iran in den Gründungsjahren des
Staates.
Tabatabai wurde am 12. Dezember 1943 in
Qum
als Sohn von Ayatollah Muhammad Baqir Tabatabai und der Neffe
von
Sayid Musa as-Sadr geboren und war auch
Sayyid.
Seine Schwester Fatima (Fatemeh) war später mit
Ahmad Chomeini verheiratet. Nach Abschluss seiner
Grundschulausbildung zog er nach Deutschland und begann 1961
ein Studium der Biochemie in Aachen ein Chemiestudium an der
Ruhr-Universität Bochum, wo er provierte.
Er war ab 1965 mit seiner Cousine Fatima Sadrameli
verheiratet, die einen Abschluss in Psychologie und
Bildungssoziologie hatte. Das Paar hat eine Tochter, Ghazaleh
(geboren 1973) die Ärztin und Neurologin ist, und einen Sohn
namens Adnan (geboren 1979), der Politikökonom geworden ist.
1967 überreichte er Ulrike Meinhof Material über die
Unterdrückungen im vom
Schah Muhammad Reza Pahlavi beherrschten
Iran,
das in einer Kolumne der Zeitschrift "Konkret" erschien und
gegen den Besuch des Schahs in Westdeutschland in diesem Jahr
gerichtet war und große Aufmerksamkeit erregte. Tabatabai
hielt eine Rede am Grab von Benno Ohnesorg, einem
unbewaffneten Universitätsstudenten, der während einer
Demonstration gegen den
Schah Muhammad Reza Pahlavi in der Deutschen Oper in
Berlin von einem Polizisten, der sich später als ostdeutscher
Geheimagent herausstellte, erschossen wurde.
Tabatabai wurde zum Unterstützer von
Imam
Chomeini und veröffentlichte viele Artikel über ihn und
seine Bewegung in deutschen Exilzeitungen. In
Neauphle-le-Château traf er mehrmals
Imam
Chomeini. Er begleitete
Imam
Chomeini am 1. Februar 1979 bei seiner Rückkehr in den
Iran
im Flugzeug der Air France.
Nach dem Sieg der
Islamischen Revolution wurde er Leiter der Abteilung für
Politik und Soziales im Innenministerium und übernahm die
Aufgabe, das Referendum von 1979 abzuhalten, das zur Gründung
der
Islamische Republik Iran führte. Er war auch Sprecher der
Übergangsregierung und hatte dieses Amt inne, bis
Muhammad Ali Radschai neuer Premierminister wurde. Er
kandidierte auch bei den Präsidentschaftswahlen 1980 und
belegte den fünften Platz unter 127 Kandidaten.
Von 1979 bis 1982 arbeitete er in verschiedenen
Regierungsämtern, zunächst als stellvertretender Innenminister
und Regierungssprecher. Von November 1979 bis September 1980
war er Staatssekretär im Büro des Premierministers. Am 21.
März 1980 traf Tabatabai in Bonn mit Außenminister
Hans-Dietrich Genscher zusammen. Anschließend war er
Sondergesandter der
Islamischen Republik Iran im Ausland. 1982 zog sich
Tabatabai nach eigenen Angaben aus der Politik zurück.
Tabatabai übersetzte mehrere Bücher von Neil Postman ins
Persische und schrieb Publikationen über die Wirkung des
Satellitenfernsehens.
Am 21. Februar 2015 starb er in Düsseldorf, wo er die
letzten sechs Monate gelebt hatte. Er litt an Lungenkrebs.
Sein Leichnam wurde in die
Islamische Republik Iran überführt und nach einer
öffentlichen Zeremonie am 26. Februar 2015 beim
Imam Chomeini Mausoleum beigesetzt.