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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Tafreshi-duzi ist ein Iranisches Kunsthandwerk aus der Stadt
Tafresch, nach der sie benannt ist.
Es handelt sich um eine Form der traditionellen Stickerei.
Ursprünglich diente das Handwerk zum Sticken dekorativer
Muster auf Kleidungssäume. So erlangte es besondere
Anerkennung für seine Anwendung auf den Gewändern und Umhängen
der
Derwische. Aus diesem Grund wird es auch „Darvischi-Duzi“
genannt. Heute gibt es auch Stickereien in anderen Bereichen
wie z.B. den Unterlagen für
Gebetssteine [muhr].
Diese auch als Tafreschi-Nadelarbeit bekannte Kunst
unterscheidet sich von anderen Arten der Stickerei im Iran
durch die Verwendung einfacher, aber faszinierender
geometrischer Motive. Diese Motive werden meist in breiten
Streifen entlang der Stoffkanten aufgenäht, was dem Design
eine originelle Note verleiht.
Die Auswahl des Stoffes für Tafreshi-Kunsthandwerk ist von
entscheidender Bedeutung, da er zu den Wickeln und Schussfäden
passen sollte, da bei der Handarbeit dieses Handwerks die
einzelnen Wickel und Schussfäden genau gezählt und
gleichzeitig die Textur des Stoffes verändert werden müssen.
Der Grund, warum Künstlerinnen aus Tafresh sich oft für
Sackstoffe entscheiden, liegt in der leicht erkennbaren Webart
und Textur des Materials. Die Stiche werden aus „Amameh“, „Damseh“
und Seidengarnen hergestellt. Frauen tragen Fingerhüte, um den
unvermeidlichen Verletzungen vorzubeugen.
Beim Tafreshi-Duzi kommen zwei Haupttechniken zum Einsatz.
Bei der ersten Methode wird die Anzahl der Windungen und
Schüsse gezählt, gefolgt von der Erstellung von „Schalal“-Reihen,
die aus markanten Stichmustern bestehen, die vertikal und
horizontal ausgeführt werden und auffällige „Kongerehi“- oder
Zinnenmuster ergeben.
Eine alternative Technik ist die Verwendung von
Kettenstichen. Anschließend wird der anfängliche Vorgang
wiederholt und es werden Verbindungsschleifen erstellt. Die
zweite Technik beinhaltet das Zählen von Wicklungen und
Schussfäden, gefolgt vom regelmäßigen Ziehen von Wicklungen,
um leere geometrische Räume zu schaffen. Diese Räume werden
dann mit Seidengarnstichen gefüllt und mit Garnen in
verschiedenen Farbtönen verziert. Die Kunst des Stickens wird
häufig zum Verzieren der Ränder von Paketen, Kissen, Vorhängen
sowie Schals und Röcken verwendet.
Zuerst zeichnet der Künstler sein gewünschtes Design auf
kariertes Papier, dann legt er das Papier auf den
Hintergrundstoff und näht darum herum. Im nächsten Schritt
setzt der Künstler das Design mit einem Nähwerkzeug auf dem
Stoff um. Am Ende der Arbeit befeuchtet er das Designpapier,
trennt es vom Stoff und bügelt und liniert die Arbeit.