.Bücher
von Allama Tabatabai finden Sie im Verlag Eslamica.
Hamdullah Suphi Tanriöver (Tanrıöver) ein Dichter und
Politiker der
Türkei.
Hamdullah Suphi wurde 1885 in
Istanbul als Sohn des Bildungsministers der
Osmanen Abdüllatif Suphi Pascha geboren. Der auf Bildung
großen Wert legende Vater schickte seinen Sohn Hamdullah Suphi
auf das
Galatasaray-Gymnasium, wo dieser bis 1904 ausgebildet
wurde. Er arbeitete im Anschluss als Übersetzer und von 1908
bis 1913 als Lehrer für türkische Sprache an der Militärschule
Ayasofya und der Lehrerausbildungsstätte. An der osmanischen
Universität Darülfünun (die spätere Universität Istanbul) war
er 1913 bis 1920 Professor für islamische Kunst. Nach der
Namensreform nahm er den ungewöhnlichen Nachnahmen Tanrıöver
(der Gott Lobende) an.
Bereits in seiner Kindheit hat er angefangen, Gedichte zu
verfassen, zumal er im Elternhaus viele Gedichte hörte von
Dichtern, die sich dort trafen. Erste Gedichte hat sein Onkel
für ihn in der literarischen Zeitung Şurâ-yı Ümmet,
veröffentlicht, die in Paris erschien.
Im Jahr 1913 wurde er Vorsitzender der Organisation
Türkischer Herd (Türk Ocağı), der für seinen türkischen
Nationalismus bekannt war. 1913 nahm er am
Turkstämmigenkongress in Genf teil, der erstmals bestimmen
wollte, wer als Türke gelte. Tanrıöver sprach sich gegen eine
zu enge ethnische Definition aus und wollte lieber die weitere
vom
Islam geprägte Bruderschaft hervorheben. Er führte den
Verein bis zum Verbot im Jahr 1931.
Während des türkischen Befreiungskrieges (1919–1923)
schloss sich Tanrıöver dem nationalen Widerstand unter Führung
von
Mustafa Kemal Atatürk an. Er gehörte sowohl dem letzten
Parlament der
Osmanen als auch dem ersten türkischen Parlament an. Er
war Abgeordneter für die Saruhan was heute als Provinz Manisa
bekannt ist. Vom 13. Dezember 1920 bis zum 20. November 1921
war er Bildungsminister der
Türkei.
Nach der Gründung der Republik war er zwischen dem 3. März
und dem 21. Dezember 1925 erneut Bildungsminister. Im Jahr
1931 wurde er zum Botschafter der Türkei nach Rumänien
versetzt und blieb bis 1944 im Amt. Im Jahr 1943 wurde er für
die Cumhuriyet Halk Partisi (CHP) in die türkische
Nationalversammlung gewählt. Im Jahr 1950 wurde er aufgrund
des Streites um eine Verbesserung der Pressefreiheit Mitglied
der neu gegründeten Demokratischen Partei (Demokrat Parti) und
zog 1954 für die Partei in die Nationalversammlung ein. Einige
Jahre später gründete er mit anderen gemeinsam die
Freiheitspartei (Hürriyet Partisi). Bei den Wahlen 1957 wurde
er nicht wieder ins Parlament gewählt.
Tanrıöver war verheiratet mit Ayşe Saide. Er starb am 10.
Juni 1966 und wurde auf dem
Merkez Efendi Friedhof bestattet. Sein Grab ist von
auffällig hohen eckigen Säulen umrahmt.
