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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Tataren ist die Sammelbezeichnung für verschiedene überwiegend
muslimische Turkvölker.
Allerdings ist die Bezeichnung historisch nicht immer
eindeutig.
So wurden vom späten 12. bis ins frühe 16. Jh. n.Chr. in Europa auch die Truppen der Mongolen
und der
Goldene Horde als Tataren bezeichnet. Ganz bewusst wurde
zudem der Begriff verfälscht mit einem eingeschobenen "R" als Tartaren.
Tartaren bedeutete „die aus der Hölle kommen“ (vom griechischen Tartaros).
Die Verballhornung ist heutzutage unbewusst immer noch
vorhanden.
Vor der Gründung der Sowjetunion (1922) wurden verschiedene
eurasische auf dem Gebiet Russlands lebende Turkvölker,
darunter die Aserbaidschaner, Nogaier, Kasachen, Chakassen und
viele andere als Tataren bezeichnet. Die ehemaligen Bewohner
der Krim wurden speziell Krimtataren genannt. Es gibt
Muslime in Litauen, Polen und Weißrussland, die zum Teil
Nachfahren der Krimtataren sind aber ihre Herkunft kaum noch
kennen. Heute wird dieser Name vor allem für Bewohner der
russischen Republik Tatarstan verwendet. Die
Muslime Finnlands werden zuweilen als Finnland-Tataren
bezeichnet. Sie waren vor allem als Reitertruppen bekannt.
Oft werden Tataren unterteil in Astrachan-Tataren, Nogaier-Tataren, Qasim-Tataren,
Wolga-Tataren, sibirische Tataren, Lipka-Tataren,
Kaukasus-Tataren und weitere.
Im Jahre 1920 wurde Tatarstan von den
russisch-kommunistischen Bolschewiki zu einer Autonomen
Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) innerhalb der
Sowjetunion ausgerufen.
Einige typische Stiefel der Tatarischen Reiter mit Leder
aus Kazan wurden im
Brandenburg-Preußen Museum in der Zeit vom 23. März bis 5. Oktober 2014
im Rahmen der
Sonderausstellung „Türcken, Mohren und Tartaren. Muslime in
Brandenburg-Preußen“ ausgestellt.