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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Johann Baptiste Tavernier (auch Jean-Baptiste) war ein
französischer Reisender und Autor im 17. Jh.n.Chr., der auch
die muslimische Welt bereist
hat.
Er ist 1605 in Paris als Sohn des protestantischen
Kartografen Gabriel Tavernier geboren. Der Vater handelte mit
Landkarten und Reiseführern, welche das frühe Interesse des
Sohnes geweckt haben dürften. Zunächst bereist Jean-Baptiste
die europäischen Länder.
Im Zeitraum zwischen 1628 und 1668 unternahm
Jean-Baptiste Tavernier sechs große Reisen in den
Orient und besuchte unter
anderem die
Türkei, den
Iran und
Indien. Eine der sechs Reisen war eine Schiffsreise, die
anderen fünf erfolgten über den Landweg. Während der Reise
führte er Tagebuch und veröffentlichte diese 1676 n.Chr. unter
dem französischen Titel:
Les six voyages de Jean Baptiste Tavernier, écuyer baron
d'Aubonne, qu'il a fait en Turquie, en Perse, et aux Indes,
pendant l'espace de quarante ans, & par toutes les routes que
l'on peut tenir: accompagnez d'observations particulieres sur
la qualité, la religion, le gouvernement, les coutumes & le
commerce de chaque païs; avec les figures, le poids, & la
valeur de monnoyes qui y ont court, Gervais Clouzier, Paris,
1676
Die deutsche Übersetzung erschien 1681 unter dem Titel:
Beschreibung Der Sechs Reisen Welche Johan Baptista
Tavernier, Ritter und Freyherr von Aubonne, In Türckey Persien
und Indien innerhalb viertzig Jahren durch alle Wege die man
nach diesen Länderen nehmen kan verrichtet : Worinnen
Unterschiedliche Anmerckungen von der Beschaffenheit der
Religion, Regierung, Gebräuchen und Handlungen, jeglichen
Landes enthalten. Samt den Figuren, Gewichten und dem Maß der
Müntzen, welche in diesen Länderen gangbar sind. J. H.
Widerhold, Genf, 1681
Zudem brachte Tavernier von seinen Reisen eine große Anzahl
Diamanten mit, darunter allein zwanzig Steine zwischen 30 und
50 Karat aus
Indien. Einige
dieser Diamanten sollten später berühmt werden, wie etwa der
Hope-Diamant. Tavernier erlangte dadurch Reichtum, da er an
den europäischen Königshöfen zum angesehenen Diamantenexperten
und -händler aufstieg.
Mit seinem Reichtum kaufte er 1670 n.Chr. für 60.000 Livres
die Herrschaft Aubonne in der Schweiz. Noch einmal die gleiche
Summe soll er für die Restaurierung des Schlosses Aubonne
ausgegeben haben. Da er aber von einem Verwandten betrogen
worden ist, musste er sein Anwesen wieder verkaufen.
Angeblich sei er zu seiner siebten und letzten Reise
aufgebrochen, um wieder Geld zu verdienen. Doch er starb
unterwegs im Juli 1689 in Moskau im Alter von 84 Jahren.
Im
Herzog Anton Ulrich Museum befindet sich ein Gemälde als
Bildnis von Tavernier mit Turban, gemalt von Nicola de
Largilliere (um 1678 n.Chr.).